Die französische Regierung hat Berichte über eine Freilassung der in Kamerun entführten französischen Familie als falsch zurückgewiesen.
Das Aussenministerium „dementiert die Information, wonach die französischen Geiseln freigekommen sind“, hiess es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung in Paris.
Zuvor hatte ein ranghoher Offizier der kamerunischen Armee gesagt, die Geiseln seien in Nigeria freigelassen worden.
Der kamerunische Offizier sagte AFP, die Geiseln seien im Norden Nigerias verlassen in einem Haus aufgefunden worden. Der Familie mit vier Kindern gehe es gut. Sie befinde sich in der Obhut der nigerianischen Behörden und solle kamerunischen Beamten übergeben werden.
Auch Kamerun und Nigeria erklären Angaben für falsch
Kameruns Informationsminister Issa Tchiroma Bakary wies die Angaben aber zurück und sprach von einem „verrückten Gerücht“. Wären die Geiseln frei, hätte die kamerunische Regierung dies bereits der französischen Regierung mitgeteilt.
Auch ein Sprecher des nigerianischen Verteidigungsministeriums wies die Angaben als „falsch“ zurück. „Wir wissen nicht einmal, wo sie (die Geiseln) sind“, sagte er.
Die französische Familie mit Kindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren war am Dienstag nach einem Ausflug im Norden Kameruns gekidnappt und dann vermutlich nach Nigeria verschleppt worden. Die Familie lebte in Kamerun und machte im Norden des Landes Ferien.
Zu der Entführung bekannte sich bislang niemand, die französische Regierung machte aber die islamistische Gruppe Boko Haram aus Nigeria dafür verantwortlich.
Zur Verwirrung um die angebliche Freilassung der Geiseln trug am Donnerstag der beigeordnete französische Minister für Veteranen, Kader Arif, bei. Dieser verkündete zunächst inmitten einer Parlamentsdebatte in Paris vor den Abgeordneten die Freilassung der Geiseln, nahm seine Aussage aber kurze Zeit später zurück.
Das Aussenministerium in Paris erklärte zunächst, eine Freilassung der Geiseln nicht bestätigen zu können, und warnte vor der Verbreitung von „verfrühten Informationen“. Einige Stunden später dementierte das Ministerium die Angaben zur Freilassung der sieben Geiseln dann formell.