Der Baselbieter Landrat will angesichts des Ärztemangels mehr Ausbildungsplätze für Medizinstudenten. Er hat am Donnerstag mittels einer Motion die Regierung aufgefordert, den Leistungsauftrag an die Universität Basel entsprechend auszugestalten.
Die Motion war von einer SVP-Landrätin eingereicht worden. Sie wies darauf hin, dass Schweizer Spitäler Ärzte und Ärztinnen in Deutschland rekrutieren müssten. Gleichzeitig könnten Schweizer Maturanden und Maturandinnen wegen des Numerus clausus und der strengen Zulassungsprüfungen nicht Medizin studieren.
Dagegen stellte sich der Sprecher der FDP: Dass es mehr Ärzte brauche, sei unbestritten, sagte er. Doch für den Mangel gebe es verschiedene Gründe. Daher müsse das Problem ganzheitlich angegangen werden, statt teure Ausbildungsplätze zu schaffen und «Pflästerlipolitik» zu betreiben.
Unterstützt wurde die FDP von der GLP/BDP-Fraktion. Alle anderen Fraktionen waren für den Vorstoss. Die Erweiterung der Ausbildungsplätze sei bereits in die Vorlage für den neuen Universitätsleistungsauftrag aufgenommen, sagte zudem Bildungsdirektor Urs Wüthrich.
Trotzdem könne der Rat mit der Motion ein Signal aussenden, sagte der Sprecher der SP. So wurde der Regierung mit 64 zu 10 Stimmen bei 6 Enthaltungen eine Motion überwiesen, welche diese bereit war entgegenzunehmen.