Unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen haben am Mittwoch in Simbabwe Parlaments- und Präsidentschaftswahlen begonnen. Bis zum Abend entscheiden rund 6,4 Millionen Einwohner des südafrikanischen Landes unter anderem darüber, ob die 33-jährige Herrschaft von Staatschef Robert Mugabe beendet wird.
Vor vielen der landesweit knapp 9700 Wahllokale bildeten sich bereits Stunden vor ihrer Eröffnung lange Warteschlangen. Die Partei von Mugabes wichtigstem Herausforderer, Regierungschef Morgan Tsvangirai, beklagte im Vorfeld Unregelmässigkeiten. Hunderte Namen standen demnach doppelt im Wahlregister.
Bei der Präsidentschaftswahl des Jahres 2008 hatte Tsvangirai nach der ersten Runde vorn gelegen, zog seine Kandidatur aber nach blutigen Angriffen auf seine Anhänger zurück. Mugabe steht seit der Unabhängigkeit Simbabwes von Grossbritannien im Jahr 1980 an der Spitze des Landes.
Mit Mugabe und Tsvangirai konkurrieren drei weitere Kandidaten um das Präsidentenamt, denen jedoch keine Chancen eingeräumt werden. Bei der Parlamentswahl sind 210 Sitze zu vergeben, mindestens 60 davon an Frauen. Ergebnisse des Urnengangs werden erst in einigen Tagen erwartet.
Angst vor Manipulation
Im Vorfeld der Wahl hatte sich auch die US-Regierung besorgt über mögliche Stimmenmanipulationen geäussert. Die USA und ihre internationalen Partner riefen zu «friedlichen, transparenten und glaubwürdigen» Wahlen auf, sagte Aussenamtssprecherin Jen Psaki in Washington.
Ihre Regierung sei weiter besorgt über den Mangel an Transparenz bei den Vorbereitungen zur Wahl, über die simbabwischen Organe für Staatssicherheit und über die «technischen und logistischen» Probleme, die einen «glaubwürdigen und transparenten» Urnengang behinderten.
Zugleich kritisierte Psaki die langjährigen Restriktionen für zivilgesellschaftliche Organisationen, unabhängige Medien und politische Parteien in dem südafrikanischen Land. Auch dürften Bürger nicht in ihrem Recht behindert werden, «frei von Verfolgung, Festnahme und Einschüchterung» zu handeln. Unter den internationalen Beobachtern des Urnengangs hat die Wahlkommission auch fünf Mitarbeiter der US-Botschaft zugelassen.