Als Reaktion auf den Skandal um manipulierte Zinssätze bei der Grossbank Barclays haben sich die britischen Abgeordneten für die Schaffung eines Parlamentsausschusses ausgesprochen. Dieser soll die Vorgänge in der Bankenindustrie untersuchen.
Nach einer lautstarken und erbittert geführten Debatte im Unterhaus votierten die Parlamentarier am Donnerstag mit 330 zu 226 Stimmen für den Antrag.
Damit sprachen sie sich gegen Forderungen der Opposition nach einer unabhängigen Untersuchung im Stile der Ethikkommission aus, die derzeit unter dem Vorsitz eines Richters die Medienindustrie unter die Lupe nimmt.
Die Behörden in Grossbritannien und den USA hatten in der vergangenen Woche gegen Barclays eine Geldstrafe in Höhe von 453 Millionen Dollar verhängt, weil die Bank zur Festlegung des Londoner Referenzzinssatzes (LIBOR) zwischen 2005 und 2009 falsche Daten angegeben haben soll. Damit wollte sie offenbar ihre Finanzlage schönen.