Bei der Parlamentswahl im südamerikanischen Land Suriname liegt die Partei des umstrittenen Präsidenten und Ex-Militärdiktators Desi Bouterse nach vorläufigen Ergebnissen vorne. Seine Nationaldemokratische Partei NDP verfügt über eine absolute Mehrheit.
Sie konnte sich nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen 27 Mandate der insgesamt 51 Sitze im Parlament sichern, wie der Sender Telesur am Dienstag berichtete. Das Oppositionsbündnis V7 kam nach diesen Angaben auf 17 Sitze. Der Rest verteilt sich auf weitere Oppositionsparteien.
Der Präsident wird vom Parlament bestimmt, der für seine Wahl aber eine Zwei-Drittel-Mehrheit braucht, die die NDP nach derzeitiger Lage klar verpasst hätte. Suriname wurde 1975 von den Niederlanden unabhängig.
Bouterse war 1974 kurzzeitig als Feldwebel im deutschen Seedorf stationiert und hatte Suriname nach einem Militärputsch von 1980 bis 1987 regiert. 2010 wurde er bei demokratischen Wahlen zum Präsidenten bestimmt. In den Niederlanden wurde er in Abwesenheit wegen Drogenhandels zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.