Am Universitätsspital von Lausanne (CHUV) haben am Montag die Bauarbeiten für das erste Patientenhotel der Schweiz begonnen. In den 114 Zimmern können Patienten vor oder nach Eingriffen am CHUV untergebracht werden und das Spital damit entlasten.
Die Hotel ist für Patienten bestimmt, welche noch nicht nach Hause zurückkehren dürfen, aber auch nicht mehr auf aufwändige Pflege angewiesen sind, wie am Montag Pierre-François Leyvraz, Generaldirektor des CHUV, am Montag vor den Medien in Lausanne sagte.
Das Drei-Sterne-Hotel bietet in zwei Gebäuden eine Fläche von insgesamt 8000 Quadratmetern. Für die Patienten übernimmt die Krankenversicherung die Kosten eines Aufenthalts im Hotel. Auf eigene Kosten können auch Angehörige dort übernachten.
Im Patientenhotel steht rund um die Uhr medizinisches Personal bereit. Zu den Gebäuden des CHUV stehen Shuttlebusse bereit. Die Patienten werden zudem ein Armband mit Alarmknopf tragen, damit sie jederzeit medizinisches Personal anfordern können. Dieses kann dank einem GPS-Sender lokalisiert werden.
Von den 114 Zimmern werden rund 70 Prozent für das Universitätsspital reserviert. Für den Hotelbetrieb werden rund 50 Stellen geschaffen. Die Behandlung der Patienten wird vom Pflegepersonal des CHUV übernommen.
Entlastung für Universitätsspital
Der Waadtländer Gesundheitsdirektor Pierre-Yves Maillard (SP) stand seit Beginn hinter dem Projekt. Dank dem Hotel würden rund 60 Betten im Hauptgebäude im CHUV ab Ende 2016 wieder frei. Das Spital sei am Limit, jeder Winter sei eine grosse Herausforderung, so Maillard.
Mit dem neuen Hotel könne man die Lage etwas entspannen. Das Hotel wird zusammen vom CHUV und von privaten Investoren finanziert. Die Waadtländer Beamten-Pensionskasse steuert 33 Millionen Franken bei.
Die Privatfirma Reliva Patientenhotel SA übernimmt den Betrieb bei einer Vertragsdauer von 35 Jahren. Das CHUV stellt die Behandlung der Patienten und der Qualität sicher. Das sei eine passende Lösung für dieses besonders innovative Projekt, sagte Pierre-Yves Maillard.
Den Gegnern eines sogenannten public-privat-partnership rief der Waadtländer Gesundheitsdirektor am Montag in Erinnerung, dass das Universitätsspital Lausanne nicht unbedingt qualifiziert sei, ein Hotel zu führen. Auf privates Geld zurückzugreifen sei legitim, um die notwendigen Investitionen im Gesundheitswesen einzuleiten.