Pattsituation nach Italien-Wahl schickt Börsen auf Talfahrt

Das Schreckgespenst einer wieder aufflammenden Schuldenkrise sorgt nach dem unsicheren Ausgang der Wahl in Italien weltweit für Unruhe an den Börsen. Anleger warfen vor allem italienische Aktien und Anleihen aus ihren Depots.

Besorgte Gesichter an den Börsen weltweit (Symbolbild) (Bild: sda)

Das Schreckgespenst einer wieder aufflammenden Schuldenkrise sorgt nach dem unsicheren Ausgang der Wahl in Italien weltweit für Unruhe an den Börsen. Anleger warfen vor allem italienische Aktien und Anleihen aus ihren Depots.

In deren Sog rauschten auch spanische Wertpapiere in die Tiefe. Europaweit sackten die Börsen massiv ab. Besonders hart traf es den Mailänder Leitindex FTSE MIB mit einem Minus von fast 4,9 Prozent.

Doch auch der Schweizer Aktienmarkt bekam die Unsicherheit zu spüren: Der Leitindex SMI verzeichnete mit 1,9 Prozent den grössten Verlust seit über einem Jahr. Zuletzt hatte der Index im November 2011 mit 2,4 Prozent stärker nachgegeben.

Die lähmende Unsicherheit dürfte zunehmen und es könnte gar eine Wiederauflage der Euro-Schuldenkrise drohen, hiess es: „Das ist Gift für die Märkte“, sagte ein Händler.

Der spanische Leitindex Ibex gab 3,2 Prozent nach. Der Index EuroStoxx50, auf dem die grossen Unternehmen aus der Euro-Zone gelistet sind, beendete den Tag mit einem Abschlag von 3,1 Prozent.

Steigende Zinsen

Die Investoren flüchteten ausserdem aus italienischen Staatsanleihen. Die Zinsen für zehnjährige Anleihen kletterten auf 4,9 Prozent von 4,4 Prozent am Vortag.

Bei einer Versteigerung staatlicher Schuldtitel mit einer Laufzeit von einem halben Jahr stieg die zu zahlende Rendite auf 1,24 Prozent, wie die italienische Notenbank in Rom mitteilte. Das ist rund ein halber Prozentpunkt mehr als bei einer vergleichbaren Auktion Ende Januar und der höchste Wert seit Oktober 2012.

Dennoch sei das absolute Niveau weiter sehr niedrig, sagte Luca Cazzulani von der italienischen Grossbank Unicredit. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Zinskrise hatte Italien den Investoren Ende 2011 deutlich mehr als sechs Prozent bieten müssen, um sich für sechs Monate Geld zu leihen.

Euro erholt sich nicht

Der Euro geriet nach den Parlamentswahlen ebenfalls unter Druck. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung kaum erholt von ihren heftigen Vortagesverlusten bei 1,3067 Dollar.

Gegenüber dem Franken schwächte sich der Euro erneut leicht ab. Gegen 19 Uhr Uhr notierte die Gemeinschaftswährung bei 1.2166 Franken.

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