Der schottische Golfprofi Paul Lawrie verschafft sich am Omega European Masters in Crans-Montana eine glänzende Ausgangslage für den Sieg. Lawrie ist mit nur einem Schlag Rückstand Zweiter.
Vor der Schlussrunde vom Sonntag, für die beste Spiel- und Witterungsbedingungen angesagt sind, liegt Lawries Landsmann Richie Ramsay allein in Führung. Eindeutig favorisiert ist aber Lawrie. Der 43-jährige, der 1999 auf kuriose Weise das British Open gewann – der Franzose Jean van de Velde verschenkte damals den Sieg mit einem legendären Triple-Bogey am letzten Loch -, spielt in dieser Saison eine grandiose Form aus. Er hat bereits zwei Turniere der Europa-PGA-Tour für sich entschieden und sich überdies für das europäische Ryder-Cup-Team qualifiziert, das sich Ende September mit den US-Golfern messen wird.
Paul Lawrie könnte in Crans-Montana ohne Weiteres schon vor der Schlussrunde in Führung liegen, hätte er nicht am 14. Loch der dritten Runde einen kleinen Rückschlag erlitten. Er schlug an diesem Par-5-Loch den Ball ins Out und fing dadurch ein Doppelbogey ein.
Erstaunliches leistet Miguel Angel Jimenez. Der bereits 48-jährige Spanier, der Sieger von 2010, war mit einer miserablen 77er-Runde in sein 25. Omega European Masters in Serie gestartet. Diese Hypothek war nicht mehr abzutragen, aber am Freitag und am Samstag zeigte Jimenez mit Runden von 65 und 66 Schlägen das beste Golf im ganzen Feld. Er rückte von der 145. an die 25. Position vor.
Der Schweizer Golfsport ist am Wochenende auf dem Walliser Hochplateau dank dem erst 23-jährigen Thurgauer Amateur Benjamin Rusch vertreten. Rusch musste seine zweite Runde, die am Freitagabend bei einbrechender Dunkelheit abgebrochen worden war, am Samstagmorgen beenden. Er tat dies erfolgreich mit drei Pars auf drei Löchern und erreichte dadurch genau die Anzahl Schläge (142), die nötig war, um ins Feld der Finalisten zu gelangen. Die vier Schweizer Profis Martin Rominger, Ken Benz, Roger Furrer und Damian Ulrich waren am Freitag wie auch die beiden weiteren Amateure Edouard Amacher und Joel Girrbach mehr oder weniger deutlich gescheitert.
Rusch konnte mit seiner bemerkenswerten Leistung verhindern, dass erstmals seit sechs Jahren kein Schweizer Golfer in den Finalrunden des mit 2,1 Millionen Euro dotierten Turniers dabei gewesen wäre.
In der 3. Runde hatte Rusch eine schwache Phase mit vier Bogeys in Serie. „Da habe ich völlig den Faden verloren und auch ein wenig das Selbstvertrauen“, sagte der Weinfelder, der im Sommer 2014 sein Studium an der Universität von Virginina abschliessen und danach eine Karriere als Profi anstreben will. Vor der Schlussrunde belegt Rusch im Feld der 81 Finalisten den 71. Rang, zwei Schläge vor dem Nordiren Darren Clarke, dem British-Open-Sieger des letzten Jahres.
Crans-Montana VS. Omega European Masters (2,1 Mio. Euro/Par 71/dritte Runde Par 70). Stand nach der 3. Runde: 1. Richie Ramsay (Scho) 201 (69/68/64). 2. Paul Lawrie (Scho) 202 (69/66/67) und Danny Willett (Eng) 202 (67/67/68). 4. Julien Quesne (Fr) 203 (68/65/70). 5. Mathias Grönberg (Sd) 204 (70/69/65), Jamie Donaldson (Wales) 204 (69/69/66), Jaco van Zyl (SA) 204 (69/68/67). 8. u.a. Anders Hansen (Dä) 205 (69/70/67) und David Howell (Eng) 205 (66/70/69).
Ferner: 17. Brett Rumford (Au) 206 (71/68/67) und Bernd Wiesberger (Ö) 206 (68/70/68). 25. Miguel Angel Jimenez (Sp) 208 (77/65/66) und Michael Campbell (Neus) 208 (70/71/67). 45. Markus Brier (Ö) 210 (67/72/71) und Grégory Bourdy (Fr) 210 (63/75/72). 54. Colin Montgomerie (Scho) 211 (72/68/71) und Matteo Manassero (It) 211 (71/70/70). 62. Ross Fisher (Eng) 212 (70/70/72). 67. Phillip Price (Wales) 213 (68/71/74). 71. Benjamin Rusch (Sz/Amateur) 214 (75/67/72) und Ignacio Garrido (Sp) 214 (72/70/72). 79. Darren Clarke (NIrl) 216 (72/70/74).
Cut verpasst: 82. Ricardo Gonzalez (Arg) 143 (71/72) und Henrik Stenson (Sd) 143 (69/74). 110. Martin Rominger (Sz) 146 (68/78), Ken Benz (Sz) 146 (73/73), Edouard Amacher (Sz/Amateur) 146 (72/74), Thomas Björn (Dä/TV) 146 (74/72), José Maria Olazabal (Sp) 146 (72/74), Paul McGinley (Irl) 146 (72/74) und Kristoffer Broberg (Sd) 146 (74/72). 124. Roger Furrer (Sz) 147 (75/72), Paul Casey (Eng) 147 (73/74) und Rich Beem (USA) 147 (72/75). 131. Greg Norman (Au) 148 (75/73). 146. Bradley Dredge (Wales) 152 (81/71). 150. Damian Ulrich (Sz) 155 (76/79). 154. Joel Girrbach (Sz/Amateur) 158 (77/81). 155. Sven Strüver (De) 164 (82/82). – 155 klassiert.