Mitten im Abstimmungskampf zur Volksinitiative zur Abschaffung der Pauschalsteuer hat der Waadtländer Finanzdirektor Pascal Broulis (FDP) eine hohe Schenkung bekanntgegeben. Ein im September verstorbener Steuerzahler vermachte dem Kanton Waadt 100 Millionen Franken.
Mit dem Geld wird eine nicht gewinnorientierte Stiftung errichtet, die Projekte der ETH Lausanne (EPFL) unterstützt, wie Broulis am Dienstagabend in der Sendung «Infrarouge» des Westschweizer Fernsehens RTS sagte.
In der Sendung sass er auf der Seite der Gegner der Volksinitiative «Schluss mit Steuerprivilegien für Millionäre (Abschaffung der Pauschalbesteuerung)», über die am 30. November abgestimmt wird. Die Schenkung wurde am Mittwoch von der Waadtländer Steuerverwaltung bestätigt.
Die betagte Person sei an der Waadtländer Riviera wohnhaft gewesen und im September verstorben. Die nach Aufwand besteuerte Person habe im Testament die Gründung einer Stiftung vorgeschrieben, mit der innovative Projekte der EPFL unterstützt werden sollen.
1396 Pauschalbesteuerte in der Waadt
Dieses Beispiel zeige, dass die steuerliche Vielfalt die Stärke der Schweiz ausmache, sagte Broulis. Der Waadtländer Finanzdirektor setzt sich vehement gegen die Abschaffung der Pauschalbesteuerung ein.
In der Waadt leben gemäss den Zahlen von 2012 die meisten Pauschalbesteuerten (1396) der Schweiz. Gemäss Broulis drohen dem Kanton im Fall einer Abschaffung Steuerausfälle von 154 Millionen Franken bei den direkten Steuern und von 25 Millionen Franken bei den Erbschafts- und Schenkungssteuern.