Die Angestellten des vor der Schliessung stehenden Pavatex-Werks in Freiburg streiken trotz eingestellter Lohnzahlungen weiter. Wie die Gewerkschaft Unia am Donnerstag mitteilte, fiel der Streikentscheid einstimmig.
Die Angestellten verlangten weiterhin, dass Unia sie bei den Verhandlungen mit der Direktion vertrete. Die Firmenleitung lehne dies aber ab. Indessen seien 80 Prozent der Beschäftigten Mitglieder der Gewerkschaft und diese somit formell mit der Unterstützung bei Verhandlungen betraut. Der Streik könne ausgesetzt werden, wenn die Pavatex-Leitung auf einen ausgewogenen Sozialplan eintrete.
Die Freiburger Vertretung der Personalkommission bei den Sozialplan-Verhandlungen habe wegen des Drucks der Gruppenleitung demissioniert. Alle ohne die Freiburger Vertretung gefassten Entscheide seien damit illegitim.
Der einzige Streikgrund sei die Weigerung der Direktion, Unia-Vertreter zu Sozialplan-Verhandlungen zuzulassen, hiess es weiter. Ohne Gewerkschaftsvertreter gehe es aber nicht, denn die Pavatex-Beschäftigten seien keine Arbeitsrechtsexperten.
Die Beschäftigten im Freiburger Werk des Spanplattenherstellers sind seit Mittwochnachmittag im Streik. Sie blockieren Produktion und Auslieferung, bis ein Sozialplan ausgehandelt ist.
Sozialplan verweigert
Zwar schlug die Firmenleitung einige flankierende Massnahmen vor, verweigerte den Beschäftigten aber einen Sozialplan. Die Massnahmen würden der langjährigen Firmenzugehörigkeit der meisten Angestellten und den durch den Stellenverlust entstehenden Problemen nicht gerecht, befanden die Streikenden.
Die Pavatex-Direktion hält den Ausstand für widerrechtlich. Sie stellte sofort nach Streikauftakt die Lohnzahlungen an die Streikenden ein. Mit dieser Massnahme will sie einen Teil des durch den Streik entstehenden finanziellen Ausfalls kompensieren. Diesen beziffert sie auf 100’000 Franken pro Tag.
Die Unternehmensleitung von Pavatex hatte am 22. Oktober die Schliessung des Pavatex-Werks in Freiburg auf Ende Jahr angekündigt. Als Grund für die Schliessung gab das Unternehmen die zu hohen Produktionskosten an.