Der weltweite PC-Markt ist 2011 kaum gewachsen. Den Marktforschern von Gartner zufolge gab es nur ein dünnes Plus von 0,5 Prozent auf 352,8 Millionen Personal Computer. Im Schlussquartal sank der Absatz sogar im Jahresvergleich um 1,4 Prozent, wie Gartner mitteilte.
Den PC-Herstellern machen die schwache Wirtschaft in den USA und Westeuropa sowie die zunehmende Konkurrenz durch mobile Geräte wie Smartphones und Tablets zu schaffen.
Hewlett-Packard blieb im vergangenen Jahr PC-Marktführer trotz leichter Einbussen. Der Marktanteil von HP lag bei 17,2 Prozent nach 17,9 Prozent im vergangenen Jahr. Auf den zweiten Platz rückte der chinesische Hersteller Lenovo mit 13 Prozent vor – und überholte dabei sowohl Acer als auch den einstigen Spitzenreiter Dell, der jetzt die Nummer drei mit 12,1 Prozent Marktanteil ist.
Wenig Kauflust in unsicherer Lage
Die Konsumenten hätten im Weihnachtsgeschäft kaum zugeschlagen, sagte Gartner-Analyst Mikako Kitagawa. Auch die neuen, besonders flachen Notebooks mit der Bezeichnung Ultrabooks seien nur auf schwaches Interesse gestossen. Die Nachfrage seitens der Unternehmen und in Schwellenländern sei hingegen weiter gut gewesen.
Kitagawa führte die Unlust am PC-Kauf unter anderem auf die unsichere Wirtschaftslage in Westeuropa zurück. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika gingen die Auslieferungen besonders stark um 9,6 Prozent zurück. Der Trend wurde den Beobachtungen zufolge noch dadurch beschleunigt, dass sich viele Kunden den boomenden Smartphones und Tablet-Computern zugewendet hätten.
Die Flut in Thailand vom Oktober habe sich dagegen nur begrenzt auf das Weihnachtsgeschäft ausgewirkt, sagte der Gartner-Analyst. Die Festplatten-Produktion in der Region war in Mitleidenschaft gezogen worden.
Kitagawa geht aber davon aus, dass es im laufenden Jahr zu merklichen Engpässen bei der PC-Produktion kommt. Damit widersprach der Marktexperte Microsoft. Der Softwarekonzern hatte in der Flutkatastrophe in Thailand die wesentliche Ursache für den schwachen PC-Markt ausgemacht.