Die US-Armee hat eingeräumt, dass es bei den Luftangriffen auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak auch zivile Opfer gegeben haben könnte. Das sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Dienstag vor Journalisten.
Das für die Region zuständige Militärkommando Centcom ermittle derzeit in einigen Fällen möglicher Zivilopfer, die es für «glaubhaft» halte. Die Armee nehme dies «ernst» und versuche stets, das Risiko ziviler Opfer so gering wie möglich zu halten.
Aus US-Verteidigungskreisen verlautete, dass Ermittlungen in insgesamt 18 Fällen eingeleitet wurden. In 13 von ihnen konnten zivile Opfer nicht bestätigt werden, fünf Ermittlungen liefen demnach noch, darunter ein Luftangriff vom 26. Dezember.
Die US-Armee hatte sich bislang bei möglichen zivilen Opfern durch die Luftangriffe auf den IS zurückhaltend gezeigt und erklärt, es gebe keine Hinweise auf getötete Zivilisten. Menschenrechtsgruppen hatten allerdings von dutzenden Zivilisten berichtet, die durch die Luftangriffe getötet worden sein sollen, die meisten davon in Syrien.
Die USA führen eine internationale Koalition im Kampf gegen den IS an. Die Miliz hatte im Sommer bei einer breiten Offensive weite Teile beider Länder erobert und für ihren Kontrollbereich ein Kalifat ausgerufen. Nach Auskunft des US-Verteidigungsministeriums flogen die USA seit August bislang 1350 Luftschläge gegen den IS, 687 im Irak und 663 in Syrien. Dabei seien schätzungsweise mehrere hundert IS-Kämpfer getötet worden.