Die Salzburger Festspiele werden unter ihrem neuen Intendanten Alexander Pereira ab 2012 länger, teurer und exklusiver. „Ich glaube, dass diese Festspiele etwas Einmaliges dadurch zeigen, dass wir jede Produktion nur in einem Jahr zeigen“, sagte Pereira.
Ab 2013 soll es jährlich eine Opern-Uraufführung geben. In seiner ersten Saison reichte es Pereira dafür aus zeitlichen Gründen noch nicht. Geplant ist indes eine Erstaufführung: Der lettische Regisseur Alvis Hermanis wird erstmals in Salzburg Bernd Alois Zimmermanns Werk „Die Soldaten“ in Szene setzen.
„Ouverture spirituelle“
Das renommierte Festival erhält ausserdem ein mehrtägiges spirituelles Vorspiel unter dem Titel „Ouverture spirituelle“, das geistliche Musik aus verschiedenen Kulturkreisen und Religionen bringt. Zum glanzvollen Abschluss des Festivals plant Pereira am 1. September einen „Festspiel-Ball“ mit Eröffnungskomitee in Tracht.
Für seine erste Opernpremiere konnte Pereira den „grossen Hecht“ Nikolaus Harnoncourt an Land ziehen, wie der Neu-Intendant sagte. Der Originalklang-Spezialist wird Mozarts „Zauberflöte“ dirigieren und damit die Linie der Mozart-Pflege unter Pereira festlegen.
Mit „Carmen“ von Bizet und „La Boheme“ von Puccini stehen zwei weitere Standardwerke der Opernliteratur auf den Spielplan. Er habe sich lange geärgert, dass Puccini in Salzburg als zweitklassiger Komponist gelte, sagte Pereira am Freitag.
„La Bohème“ sei „durchaus etwas, das Salzburg anbieten kann“. Jenseits solcher kulinarischer Festspiel-Bissen will Pereira den Klang grosser Namen für Neuentdeckungen nutzen. So sollen Grössen wie Anna Netrebko oder Elina Garanca Zeitgenössisches singen.
Pereira: „Welch ein Geschenk“
Der scheidende Direktor des Opernhauses Zürich äusserte sich vor den Medien in Salzburg begeistert über seine neue Aufgabe: „Im Konzerthaus hatte ich die Oper nicht. Und in Zürich fehlte mir das Konzert. In Salzburg habe ich beides. Welch ein Geschenk für mich.“