Der Personalvermittler Adecco kämpft mit tieferen Kosten gegen die Wirtschaftskrise in Europa. Vor allem in Frankreich und Italien harzen die Geschäfte, gut entwickeln sich dafür unter anderem Deutschland und Österreich.
Insgesamt wuchsen die Umsätze um 2 Prozent auf 5,035 Mrd. Euro. In Lokalwährungen betrug das Wachstum 1 Prozent, organisch ging es um ein Prozent zurück.
Beim Gewinn erreichte Adecco ein Plus von 12 Prozent auf 112 Mio. Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Damit hat Adecco die Schätzungen der Analysten übertroffen. Auf Stufe EBITA hat sich Adecco um 6 Prozent auf 182 Mio. Euro verbessert (4 Prozent in Lokalwährungen).
„Wir sind gut ins Jahr 2012 gestartet mit einem Umsatzniveau fast wie im Vorjahr. Dies ist ein solides Resultat angesichts des Gegenwindes, den wir in Europa spüren,“, wird Konzernchef Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert.
In Frankreich etwa ging der Umsatz 10 Prozent zurück. Die angestrebte Zusammenführung der beiden Netzwerke von Adecco und Adia in Frankreich unter dem Adecco-Brand sei auf Kurs, die Gespräche mit den Gewerkschaften gehen wie erwartet voran.
Auf der iberischen Halbinsel sank der Umsatz um 9 Prozent, in Italien um 2 Prozent. Auch in der Schweiz musste Adecco einen um 9 Prozent tieferen Umsatz hinnehmen, blieb aber profitabel. In Deutschland und Österreich wuchs Adecco dagegen organisch um 10 Prozent.
In Japan stieg der Umsatz zu konstanten Währungen um 13 Prozent und organisch um 2 Prozent. In der Region Nordamerika legte der Umsatz zu konstanten Währungen leicht um 1 Prozent zu.
Spezialisten sind gefragt
Nach Geschäftssegmenten betrachtet konnte Adecco mit der Vermittlung von Fachkräften und Spezialisten 6 Prozent mehr Umsatz erzielen (3 Prozent organisch), wobei diese Dienstleistung vor allem in Deutschland, Österreich sowie auch in Grossbritannien gefragt war. Mit der Vermittlung von generellen Arbeitskräften nahm Adecco hingegen zu konstanten Kursen ein Prozent weniger ein (zwei Prozent organisch).
Gemäss einem Analysten der Bank Vontobel hat Adecco seinen Geschäftsmix aber bereits verbessert. In der Industrie sei die Personalvermittlung gesunken, zugunsten des margenstärkeren Bürobereichs. Auch bei den Fachkräften, Festanstellungen und den Personallösungen habe es eine Verbesserung gegeben. Nur die Vermittlung im US-amerikanischen Bereich IT-Fachleute bleibe ein Sorgenkind.
Für das Gesamtjahr gibt sich Adecco verhalten optimistisch. Alleine im März (angepasst auf die Anzahl Geschäftstage) sind die Umsätze zwar organisch um ein Prozent zurückgefallen, im April entwickelten sie sich noch schwächer. Der Konzern will aber weiter auf die Kosten fokussieren und eine EBITA-Marge von über 5,5 Prozent erreichen.