Peter Sagan holt in der 11. Etappe der Tour de France, was er tags zuvor verpasst hat. Der slowakische Weltmeister gewinnt in Montpellier vor dem britischen Gesamt-Leader Chris Froome.
Das 162,5 km lange Teilstück von Carcassonne nach Montpellier, ausgetragen auf einem weitgehend flachen Parcours, wurde nicht wie erwartet im Massenspurt des Feldes entschieden. Peter Sagan, tags zuvor Zweiter, und Gesamt-Leader Chris Froome überraschten alle ihre Gegner mit einem Angriff 12 km vor dem Ziel. Zusammen mit je einem Teamkollegen war das prominente Duo ausgerissen. Das Feld kam nicht mehr an die Flüchtlinge heran und verlor 6 Sekunden.
Für Sagan, der in Cherbourg bereits die 2. Etappe für sich entschieden hatte, resultierte so sein zweiter Tagessieg in der aktuellen Tour. Im Spurt bekundete er gegen Froome keine Mühe, den Erfolg einzufahren.
Froome war dennoch neben Sagan der grosse Gewinner des Tages. In der Gesamtwertung baute der Brite seine Führung, auch dank der Bonifikation für Platz 2, um weitere 12 Sekunden aus. Neu liegt er 28 Sekunden vor seinem Landsmann Adam Yates, 31 Sekunden vor dem Iren Daniel Martin und 35 Sekunden vor dem Kolumbianer Nairo Quintana, seinem mutmasslich härtesten Gegner im Kampf um den Gesamtsieg.
Noch immer ist natürlich nichts entschieden, zumal an der Spitze weiterhin 14 Fahrer innerhalb von weniger als zweieinhalb Minuten klassiert sind. Doch Froome hat nun zum bereits zweiten Mal nach seiner Attacke in den Pyrenäen einen Nadelstich gesetzt, der seinen Konkurrenten weh tut. Vor allem greift der Brite immer dann an, wenn niemand damit rechnet.
Die Etappe vom Donnerstag geht in der Provence mit der Bergankunft auf dem legendären Mont Ventoux zu Ende. Der Aufstieg wurde indes um gut sechs Kilometer verkürzt, weil die Wetterprognosen zu viel Wind voraussagen, was sich an diesem kahlen Berg besonders stark auswirkt.