Bei einem Festakt in der Felsenreitschule hat der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer am Freitag die 92. Salzburger Festspiele offiziell eröffnet. Die Festrede hielt der Zürcher Literaturwissenschaftler Peter von Matt.
Er regte Gäste, darunter viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft, zu kritischen Gedanken über das Verhältnis der Kunst zu Macht und Geld an. „Kunst erleuchtet die Welt. Aber sie tut dies auf zwielichtige Weise“, sagte von Matt.
Vor einem illustren Publikum, darunter Nationalratspräsident Hansjörg Walter (SVP/TG) und der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer sowie zahlreiche Vertreter von Festspiel-Sponsoren, fragte Festredner von Matt rhetorisch, ob sich nicht die Kunst zu allen Zeiten den politisch wie wirtschaftlich Mächtigen angedient habe.
Bei allen kritischen Erwägungen hielt er aber letztlich fest: „Kunst ist in allen Kulturen weit mehr als ein zynischer Luxus der Besitzenden oder ein Einschüchterungsritual der Herrschenden.“
Ausgedehntes Programm
Eine Woche nach Beginn des Vorprogramms mit sakraler Musik steht am Abend mit Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ unter Dirigent Nikolaus Harnoncourt ein erster künstlerischer Höhepunkt auf dem Programm.
Am Wochenende stehen ausserdem die Premiere von Kleists Drama „Der Prinz von Homburg“ sowie die Neuinszenierung der Strauss-Oper „Ariadne auf Naxos“ auf dem Programm. Der neue Festspiel-Intendant Alexander Pereira und Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf zeigen in ihrer ersten gemeinsamen Saison ein deutlich ausgedehntes Programm.
Insgesamt sind an 45 Festivaltagen 248 Veranstaltungen in den Bereichen Oper, Musik und Theater angesetzt. Dazu wurden 265’000 Karten aufgelegt. Erstmals gibt es auch einen Ball zum Abschluss des weltweit renommierten Festivals der Hochkultur.