Der Pfarrer von Bürglen hat seine Segnung eines lesbischen Paares verteidigt. Es sei seine Aufgabe als Hirte, sich der Schwachen, der Verletzten und der Ausgegrenzten besonders anzunehmen.
Wendelin Buchel bleibt konsequent: Der Pfarrer von Bürglen hat seine Segnung eines lesbischen Paares verteidigt.Es sei seine Aufgabe als Hirte, sich der Schwachen, der Verletzten und der Ausgegrenzten besonders anzunehmen, sagt er in einem Interview mit der «Neuen Urner Zeitung» vom Mittwoch (nicht online).
Er habe so gehandelt, wie er das Evangelium verstehe, sagte Wendelin Bucheli der Zeitung. Die beiden Frauen gehörten zu seiner Pfarrei, und sie seien verwundet. Es sei nicht einfach für einen Menschen, wenn er erkennen müsse, dass er gleichgeschlechtlich veranlagt sei.
Die Segnung, die Bucheli im letzten Herbst vorgenommen hatte, löste eine heftige Reaktion der Kirchenoberen aus, weil in deren Augen die Segnung der katholischen Lehre widerspricht.
Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, forderte den Pfarrer zur Demission auf. Huonder einigte sich mit dem Bischof von Lausanne-Genf-Freiburg darauf, dass Bucheli in das Westschweizer Bistum zurückgerufen werden sollte, in dem dieser zum Pfarrer geweiht worden war.
Bucheli sagte im Interview, er habe nicht mit einer so heftigen Reaktion gerechnet. «Ich habe die besagte Segnung vorgenommen, nachdem ich die Anfrage vor Gott geprüft hatte», sagte er. Dabei habe er sich auch von erfahrenen Seelsorgern beraten lassen.
Bucheli hatte am Dienstag mitteilen lassen, dass er die geforderte Demission nicht einreichen werde. Der Kirchenrat von Bürglen und die politische Gemeinde unterstützen den Pfarrer.