Eine Pflegehilfe hat in einem französischen Altenheim neun Rentner vergiftet. Die 30 Jahre alte Frau verabreichte ihren Opfern eine Überdosis Psychopharmaka. Sechs von ihnen starben, wie die Staatsanwaltschaft in Chambéry am Donnerstag mitteilte.
Das Motiv für die seit Oktober verübten Taten war zunächst unklar. Die festgenommene Frau habe bislang lediglich ausgesagt, dass sie die Rentner habe entlasten wollen – ohne zu präzisieren, was sie damit meint, sagte Staatsanwältin Dietlind Baudoin bei einer Pressekonferenz. Die betroffenen Personen seien alt, aber keinesfalls sterbenskrank gewesen.
Auf die Spur der Frau waren die Ermittler gekommen, nachdem eine 84 Jahre alte Altersheim-Bewohnerin Ende November aus unerklärlichen Gründen ins Koma gefallen war. Bei toxikologischen Untersuchungen fanden Mediziner Psychopharmaka.
Sie untersuchten daraufhin auch andere rätselhafte Todesfälle der Vergangenheit. Gegen die Verdächtige, die seit Sommer 2012 in dem Altenheim am Fusse der Alpen arbeitete, wurde ein Anklageverfahren eingeleitet. Ihr droht im Falle eine Verurteilung lebenslange Haft.