Die Chemie- und Pharmaindustrie hat den Schweizer Aussenhandel im November beflügelt: Die Ausfuhren der wichtigsten Exportbranche stiegen um 11,1 Prozent. Vor allem wurden mehr Pharmaprodukte ausgeführt.
Einen Lichtblick gab es aus der Maschinen- und Elektronikindustrie. Diese verzeichnete erstmals seit 16 Monaten einen Handelsüberschuss, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte. Das Wachstum der Uhrenindustrie war hingegen langsamer als im bisherigen Jahresverlauf.
Die Bilanz über alle Branchen ist gegensätzlich: Fünf der zehn untersuchten Sektoren verzeichneten negative Ergebnisse. Unter dem Strich legten die Ausfuhren im November um 5,1 Prozent, die Einfuhren um 5,4 Prozent zu. Der Handelsüberschuss war mit 2,9 Mrd. Fr. der zweithöchste je registrierte monatliche Wert.
Arbeitstag- und inflationsbereinigt betrug die Zunahme bei den Exporten 3,7 Prozent. Von Januar bis November belief sich das Wachstum der Ausfuhren nominal auf 2,6 Prozent.
Weniger Exporte nach Italien
Wichtigster Abnehmerkontinent Schweizer Waren bleibt mit grossem Abstand Europa. Die Ausfuhren in die EU nahmen moderat um 1,1 Prozent zu; das Handelsbilanzdefizit belief sich auf fast 1,8 Mrd. Franken. Die Exporte in das Nachbarland Italien – der zweitwichtigste Handelspartner innerhalb der EU – brachen um 11,0 Prozent ein.
Höhere Ausfuhrzuwächse im zweistelligen Prozentbereich wurden im Handel mit Nord- und Lateinamerika sowie Afrika und Ozeanien verzeichnet. Die Exporte nach Asien legten fast um ein Zehntel, diejenigen nach Japan sogar um ein Drittel zu. Im Handel mit China verdoppelten sich die Importe fast; das Handelsbilanzdefizit mit der aufstrebenden Volkswirtschaft stieg seit Anfang Jahr auf über 2,6 Mrd. Franken.