Phelps stellt Weltmeister in den Schatten

Michael Phelps überzeugt an den nationalen Meisterschaften in San Antonio. Der Rekord-Olympiasieger stellt mit seinen Top-Zeiten sogar die Weltmeister von Kasan in den Schatten.

Rekord-Olympiasieger Michael Phelps (30) glänzte bei den amerikanischen Meisterschaften über 100 und 200 m Delfin jeweils mit einer Top-Zeiten (Bild: SI)

Michael Phelps überzeugt an den nationalen Meisterschaften in San Antonio. Der Rekord-Olympiasieger stellt mit seinen Top-Zeiten sogar die Weltmeister von Kasan in den Schatten.

Der Amerikaner gehörte an der WM in Russland wegen einer Sperre vom eigenen Verband aufgrund seiner Fahrt unter Alkoholeinfluss im letzten September zu den grossen Abwesenden. Kein Grund für den 18-fachen Olympiasieger und 26-maligen Weltmeister, nicht doch für Schlagzeilen zu sorgen. Bei den nationalen Meisterschaften im US-Bundesstaat Texas schwamm er deutlich schneller als die Weltmeister zuvor in Russland.

Über 100 m Delfin schlug Phelps mit der Jahresweltbestzeit von 50,45 Sekunden an. Damit war der 30-Jährige schneller als bei seinem Olympiasieg 2012. Seit dem Verbot der Auftrieb verleihenden Plastikanzüge vor sechs Jahren war kein Schwimmer über diese Distanz schneller unterwegs gewesen. Die Siegerzeit hätte für Phelps ausgereicht, um in Kasan WM-Gold zu gewinnen. Weltmeister Chad Le Clos war bei seinem Sieg am Samstag elf Hundertstel langsamer als Phelps.

Der Südafrikaner, der Phelps an den Olympischen Spielen 2012 in London über 200 m Delfin eine schmerzhafte Niederlage zugefügt hatte, äusserte sich nach seinem Triumph in Kasan abfällig über Phelps und «all den Dreck, den er von sich gibt» und verglich das Duell der beiden Delfin-Olympiasieger in Rio 2016 mit dem legendären Boxkampf zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier. «Ich bin bereit und lasse meine Leistungen im Schwimmbecken sprechen», liess Phelps anschliessend verlauten. Dass der Amerikaner auch über die 200 m Delfin wieder vorne liegt, zeigte er tags zuvor. In 1:52,94 war er besser als Weltmeister Laszlo Cseh. Der Ungare war am Donnerstag bei seinem WM-Titel über eine halbe Sekunde langsamer als Phelps.

Die 100 und 200 m Delfin gehören zusammen mit den 200 m Lagen zu den Strecken, auf denen für den früheren Überschwimmer aus Baltimore ein erfolgreicher Olympia-Start in Rio am wahrscheinlichsten ist. «Das nächste Jahr wird verdammt viel Freude machen», ist Phelps überzeugt.

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