Nach dem Scheitern von Waffenstillstandsverhandlungen hat die philippinische Armee am Sonntag eine neue Offensive gegen die Rebellen der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) gestartet.
Soldaten seien in die südliche Hafenstadt Zamboanga eingerückt, um die Aufständischen zu vertreiben. Die Kämpfe konzentrierten sich auf zwei Küstenviertel, während andere Gegenden der Stadt gesichert worden seien, teilte das Militär mit.
Zuvor waren Verhandlungen zwischen Vizepräsident Jejomar Binay und Rebellenführer Nur Misuari über eine Waffenruhe für gescheitert erklärt worden.
Die MNLF war am Montag in Fischerdörfer am Rande von Zamboanga eingedrungen. Bei der Gruppe soll es sich um rund 180 Kämpfer handeln. Bei gewaltsamen Übergriffen der Aufständischen und Kämpfen mit Sicherheitskräften wurden seither mehr als 60 Menschen getötet und etwa 70 weitere verletzt. Fast 70’000 Einwohner flohen nach Behördenangaben vor den tagelangen Gefechten.
Die Rebellengruppe kämpft seit den 70er Jahren auf den mehrheitlich katholischen Philippinen für die Unabhängigkeit der Muslime im Süden.
Misuari wirft der Regierung vor, ein Friedensabkommen aus dem Jahr 1996 zu missachten, mit dem die MNLF ihre Unabhängigkeitsforderung zugunsten von mehr Autonomie aufgab. Im August forderte Misuari erneut einen unabhängigen islamischen Staat im Süden der Philippinen.