Ein berüchtigter Drogenhändler ist auf den Philippinen offenbar unter Rauschgifteinfluss ausgerastet. Er schoss wild um sich und tötete mindestens acht Menschen, darunter zwei Kinder.
Unter den Opfern waren ein Dreijähriger, eine Siebenjährige und eine schwangere Frau, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Acht Menschen wurden verletzt, manche davon lebensgefährlich. Der Drogenhändler habe in seiner Nachbarschaft in Cavite südlich der Hauptstadt Manila plötzlich um sich geschossen.
Die Polizei erschoss den Schützen nach eigenen Angaben nach einem Schusswechsel. „Der Täter ist ein bekannter Drogenhändler in der Gegend“, sagte der Gouverneur der Provinz Cavite im Radio. „Er stand wahrscheinlich unter Drogen.“ Der Polizeibeamte Arnulfo Lopez sagte: „Er feuerte auf jeden, der seinen Weg kreuzte.“
Die Motive für die Tat waren unklar. Bewohner des Wohnquartiers Kawit sagten, der Täter habe am Vorabend viel Alkohol getrunken. „Er rannte schnell und schwenkte seine Waffe“, berichtete Maita Lacorte, die Tante der getöteten Siebenjährigen und eine Nachbarin des Amokläufers. „Ich habe meinen Kindern und Enkeln zugerufen, dass sie rennen sollen.“
Polizei sucht Komplizen
Nach Angaben des Polizisten Lopez sucht die Polizei noch nach einem Komplizen des Schützen. Der Komplize hatte gemäss Zeugenaussagen die halbautomatische Pistole des Schützen nachgeladen.
Auf den Philippinen wurde bereits vor dieser Gewalttat über die vielen Waffen im Land diskutiert. Am Neujahrsfest waren zwei Kinder durch Freudenschüsse getötet worden; 30 Menschen wurden verletzt.
Nach offiziellen Angaben sind in dem 92-Millionen-Einwohner-Land etwa 600’000 unregistrierte Waffen im Umlauf. Hinzu kommen rund 1,6 Millionen registrierte Waffen.