Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Japaner Takaaki Kajita und den Kanadier Arthur McDonald für den Nachweis, dass Neutrinos eine Masse besitzen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit.
Kajita und McDonald werden geehrt für ihre «wesentlichen Beiträge zur Entdeckung, dass Neutrinos ihre Identität wechseln können», schrieb die Akademie in der Begründung. Diese Metamorphose setze voraus, dass Neutrinos eine Masse haben.
«Diese Entdeckung hat unser Verständnis der innersten Vorgänge in der Materie verändert und könnte sich für unser Bild des Universums als entscheidend herausstellen.» Hierfür erhalten die Wissenschaftler nun die höchste Auszeichnung für Physiker, die mit umgerechnet etwa 929’000 Franken (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert ist.
Am Montag war der diesjährige Medizin-Nobelpreis an die Chinesin Youyou Tu, den gebürtigen Iren William Campbell und den Japaner Satoshi Omura gegangen. Die drei Forscher haben effektive Wirkstoffe gegen Parasiten-Infektionen wie Malaria und Flussblindheit entdeckt.
Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäss am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Im vergangenen Jahr hatten die gebürtigen Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura den Physik-Nobelpreis für die Entwicklung blau leuchtender Dioden erhalten. Diese ermöglichen helle und energiesparende Lichtquellen.