Die Piloten der Lufthansa haben ihren Arbeitskampf ausgeweitet und bestreiken seit dem frühen Dienstagmorgen auch Langstreckenflüge. Ab Frankfurt fallen fast alle Interkontinental-Verbindungen sowie ein Grossteil der Kurz- und Mittelstreckenflüge ab Frankfurt aus.
Dagegen werden am zweiten Lufthansa-Drehkreuz München rund die Hälfte der Kurz-, Mittel- und Langstrecken bedient. Der Ausstand begann am Montagnachmittag und dauert noch bis Mitternacht.
Vom Streik sind auch Reisende zwischen der Schweiz und Deutschland betroffen: Zwischen Zürich und Frankfurt fallen sechs Hin- und Rückflüge aus, der letzte davon am Mittwochmorgen. Zwischen Zürich und Düsseldorf fallen drei Verbindungen aus. Zudem sind zwei Flüge von Basel nach Frankfurt gestrichen sowie fünf von und nach Genf.
Insgesamt strich die Lufthansa an den beiden Streiktagen am Montag und Dienstag 1511 von 2333 Flügen – 166’000 Passagiere sind betroffen. Die Piloten-Gewerkschaft drohte bereits mit einer Fortsetzung der Arbeitsniederlegungen, falls die Lufthansa kein neues Angebot vorlege.
In dem Arbeitskampf, der sich seit sieben Monaten hinzieht, geht es um die bezahlte Frührente der 5400 Piloten. Die Lufthansa hält alte Pensionszusagen auf Dauer für unbezahlbar. Beide Parteien werfen sich gegenseitig vor, eine Lösung zu blockieren.
Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt warnte angesichts der Streiks bei der Lufthansa und der Deutschen Bahn vor schwerwiegenden Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur. «Wenn Menschen nicht zur Arbeit kommen und Güter nicht transportiert werden, dann leidet auch die Wirtschaft», sagte Dobrindt der Zeitung «Bild»