Der ehemalige Chef der berüchtigten chilenischen Geheimpolizei, Manuel Contreras, ist tot. Der frühere General starb in der Nacht zum Samstag im Alter von 86 Jahren in einem Militärspital in der Hauptstadt Santiago de Chile.
Der in mehreren Prozessen zu insgesamt 505 Jahren Haft verurteilte Contreras war unter anderem an Diabetes und Krebs erkrankt. Sein Gesundheitszustand hatte sich in den vergangenen Tagen verschlechtert. Vom Tod berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf ungenannte Quellen aus den Strafvollzugsbehörden.
Contreras, der als rechte Hand des Diktators Augusto Pinochet galt, sass seit dem Jahr 2005 im Gefängnis. Im Mai wurde er wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu weiteren 15 Jahren Haft verurteilt. In dem Prozess ging es um die Ermordung der Schauspielerin Ana María Ortiz und des Politologen Alejandro de la Barra von der revolutionären Linken Ende 1973.
In früheren Verfahren hatte Contreras bereits lange Haftstrafen wegen der Verschleppung, Folter und Ermordung von Oppositionellen angesammelt.
Während der Pinochet-Diktatur (1973-1989) wurden in Chile fast 3200 Menschen ermordet, mindestens 28’000 Menschen wurden gefoltert. Pinochet selbst starb im Dezember 2006, ohne jemals juristisch belangt worden zu sein.