Pipilotti Rists farbenfrohe Welt der Illusionen entwickelt sich zum Renner: 20’000 Besucherinnen und Besucher wollten bisher die erste Retrospektive im Kunstmuseum St. Gallen sehen. „Blutbetriebene Kameras und quellende Räume“ dauert noch bis zum 25. November.
Knapp 20’000 Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellung der weltbekannten Künstlerin mit Wurzeln im St. Galler Rheintal bisher gesehen. „Sie kommen von überall, sogar aus Australien“, sagte Kurator Konrad Bitterli am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur sda und zeigte stolz das voll geschriebene Gästebuch.
Nur die Segantini-Ausstellung im Jahr 1999 sei mit 30’000 Besuchern besser besucht gewesen. Aber die Ausstellung, die Anfang Juni eröffnet worden ist, dauere ja noch zwei Monate. „Und im Herbst kommen die Leute erfahrungsgemäss eher ins Museum, als an schönen Sommertagen“, sagt Bitterli.
„Blutbetriebene Kameras und quellende Räume“ ist die erste Schweizer Retrospektive in der 25-jährigen Karriere der international bekannten Künstlerin, die als wegweisende Figur zeitgenössischer Videokunst gilt. Blutbetriebene Kameras sind für Pipilotti Rist Augen. Mit ihren eigenen, türkisfarbenen, saugt die Videokünstlerin Bilder ein und produziert daraus Videos.
Diese beschäftigen sich in traumhaften Farbwelten mit den Gefühlen der Menschen. Beim Durchwandern ihrer raumgreifenden Installationen oder beim Entspannen auf einem kuscheligen Teppich mit dem Kopf auf einem Kleider-Kissen und meditativen Klängen in den Ohren werden glückliche Kindheitserinnerungen wach. „Die Menschen sollen hier Kraft schöpfen“, hofft die Künstlerin.