Piraten haben vor der Küste des Sultanats Oman einen italienischen Öltanker mit 18 Mann Besatzung gekapert. Bei dem entführten Schiff handle es sich um die „Enrico Ievoli“, teilte die in Neapel ansässige Reederei Marnavi am Dienstag auf ihren Internetseiten mit.
Reeder Domenico Ievoli sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Tanker sei im Morgengrauen angegriffen worden. An Bord hätten sich sechs Italiener, fünf Ukrainer und sieben Inder befunden.
Das italienische Aussenministerium bestätigte die Entführung und erklärte, mit der Marine und dem Besitzer des Tankers in Kontakt zu stehen. In der Region attackieren immer wieder somalische Piraten Handelssschiffe.
Die 138 Meter lange „Enrico Ievoli“ war bereits vor fünf Jahren vor der Küste des Jemen angegriffen worden, ein italienisches Kriegsschiff hatte die Piraten aber in die Flucht geschlagen.
Erst vor einer Woche war der italienische Öltanker „Savina Caylyn“ mit fünf Italienern und 17 Indern an Bord nach knapp elf Monaten in der Hand somalischer Piraten wieder freigekommen. Der Tanker war Anfang Februar im Indischen Ozean entführt worden. Italienischen Medienberichten zufolge wurden für die Befreiung des Schiffes 8,8 Millionen Euro Lösegeld gezahlt.
Die Seeräuber gehen nach einem Bericht des Internationalen Seefahrtsbüros immer brutaler vor und setzen immer grössere Waffen ein. Angriffe auf Öl- und Chemietanker nahmen um rund ein Drittel zu. Weltweit wurden im ersten Halbjahr 266 Überfälle verzeichnet, nach knapp 200 im Vorjahreszeitraum.