Piraten überkleben Swiss-Plakate aus Protest gegen Ausschaffungen

„Sonderflüge ab 8999.- CHF – Nur Hinflug möglich“: Das ist derzeit auf einigen Plakaten der Fluggesellschaft Swiss zu lesen. Mit der Klebeaktion protestieren Unbekannte gegen Rückschaffungsflüge. Der Swiss ist die Aktion bekannt, sie reagiert aber derzeit nicht.

Ausschaffungsgegner machen immer wieder mit Aktionen auf ihr Anliegen aufmerksam (Archiv) (Bild: sda)

„Sonderflüge ab 8999.- CHF – Nur Hinflug möglich“: Das ist derzeit auf einigen Plakaten der Fluggesellschaft Swiss zu lesen. Mit der Klebeaktion protestieren Unbekannte gegen Rückschaffungsflüge. Der Swiss ist die Aktion bekannt, sie reagiert aber derzeit nicht.

Einige Swiss-Plakate mit dem aktuellen Werbeslogan der Airline „Nur günstig ist uns zu billig“ wurden etwa in der Stadt Bern mit dem roten Zettel überklebt.

Weiter steht auf dem abgeänderten Plakat zu lesen: „Gehen Sie gemütlich in Ihr Heimatland zurück – auf Kosten der Schweizerischen Eidgenossenschaft“. Zudem wurden die Plakate mit dem Bild eines auf einen Stuhl gefesselten und mit einem Helm versehenen Auszuschaffenden beklebt.

Swiss informiert

Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel kennt die Aktion, wie er am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erklärte. Begonnen hätten die Klebereien vor einigen Wochen in der Westschweiz.

Donzel vermutet, dass die Aktivisten im Gefolge des Dokumentarfilms „Vol Spécial“ von Fernand Melgar zum Leimpinsel griffen. Der Film dokumentiert die Ausschaffungspraxis gegenüber abgewiesenen Asylsuchenden.

Der Rechtsdienst sei informiert, sagte Donzel. Die Airline verzichte aber auf rechtliche Schritte gegen die Piratenaktion. Zu der bekannte sich bisher niemand.

Der Swiss-Sprecher unterstrich, dass seine Fluggesellschaft wie andere Airlines zwar Ausschaffungsflüge durchführe, aber nur auf Geheiss des Bundes. Das Unternehmen habe keine andere Wahl.

Am Mittwoch reichte ein Komitee beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement eine Petition zum Stopp der Ausschaffungsflüge ein. Die 5000 Unterzeichneten prangern neben der aus ihrer Sicht inhumanen Praxis, der bereits mehrere Menschen zum Opfer fielen, auch die Ausschaffungshaft an.

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