Die erzkonservative Piusbruderschaft hat den Holocaust-Leugner Richard Williamson ausgeschlossen. Der umstrittene Bischof habe sich seit mehreren Jahren von der Führung und Leitung der Priesterbruderschaft entfernt.
Williamson habe sich ferner geweigert, „den Respekt und den Gehorsam zu bezeigen, den er seinen rechtmässigen Oberen schuldet“, teilte das Generalhaus der Traditionalisten am Mittwoch in Menzingen im Kanton Zug mit.
Deshalb sei er durch eine Entscheidung des Generaloberen und seines Rates aus der Bruderschaft ausgeschlossen worden. „Dieser schmerzhafte Beschluss wurde im Namen des gemeinsamen Wohls der Bruderschaft gefällt“, hiess es im Communiqué der Piusbruderschaft.
Schwere Krise
Williamson hatte im November 2008 im Interview mit einem schwedischen Fernsehteam den Holocaust geleugnet und die Existenz von Gaskammern im Nationalsozialismus bestritten.
Der sich mittlerweile vier Jahre hinziehende Fall hatte die katholische Kirche in eine schwere Krise gestürzt. Exakt zu der Zeit, als das Interview veröffentlicht wurde, gab der Vatikan die Aufhebung der Exkommunikation von Williamson und dreier weiterer Bischöfe der Piusbruderschaft bekannt.
Papst Benedikt XVI. soll jedoch von den Interview-Äusserungen nichts gewusst haben. Der Fall belastet noch heute die Verhandlungen des Vatikans mit den Piusbrüdern über die Rückkehr in die katholische Amtskirche.