Der SC Langenthal gewinnt zum zweiten Mal nach 2012 den NLB-Meistertitel. Die Oberaargauer setzen sich im Final gegen die Rapperswil-Jona Lakers im entscheidenden siebten Spiel 5:4 durch.
Langenthal stemmte den Pokal verdient in die Höhe. Die Mannschaft um Trainer Jason O’Leary war unbestritten das beste Team der zweithöchsten Liga, konnte im Final selbst den Ausfall ihres Topskorers Jeff Campbell (Knie) kompensieren. Als Belohnung darf Langenthal nun ab Donnerstag die Ligaqualifikation gegen Ambri-Piotta bestreiten. Die Leventiner waren schon vor fünf Jahren der Gegner, damals unterlagen die Langenthaler mit 1:4 Siegen. Diesmal dürfen sie sich aber durchaus Chancen ausrechnen. Allerdings ist es noch nicht sicher, ob sie überhaupt aufsteigen wollen.
Dramatisches Schlussdrittel
Nach dem 2:1 nach 40 Minuten überstürzten sich zu Beginn des Schlussabschnitts die Ereignisse. Nico Dünner (45.) und Philipp Rytz (47.) brachten die Langenthaler zweimal mit zwei Toren in Führung, die Rapperswiler reagierten aber jeweils postwendend. Das 2:3 erzielte Alex Hutchings, der nur wegen einer Verletzung von Jared Aulin spielte, elf Sekunden nach dem 1:3, der erneute Anschlusstreffer durch Tim Grossniklaus fiel 53 Sekunden nach dem 2:4. In der 53. Minute traf Dion Knelsen gar zum 4:4 für die St. Galler. Die Vorteile lagen in der Folge eher auf Seiten der Lakers, ehe Pierrick Pivron 79 Sekunden vor Ende nach einem Konter das umjubelte 5:4 gelang.
Im Mitteldrittel hatten die Langenthaler ein 0:1 (3.) in ein 2:1 (27.) gedreht. Das 1:1 erzielte Stefan Tschannen in der 24. Minute nach einem Querpass von Dario Kummer. Drei Minuten später durfte das Heimteam während 47 Sekunden mit fünf gegen drei Feldspielern agieren, was Jeffrey Füglister kurz nach Ablauf der ersten Rapperswiler Strafe zur Führung nutzte. Die Wende entbehrte nicht einer gewissen Logik, kamen doch die Langenthaler äusserst druckvoll von der ersten Pause zurück.
Nach Spielhälfte fanden die Lakers besser in die Partie, am Ende verliessen sie das Eis dennoch als Verlierer. Dabei waren sie in der 3. Minute glücklich in Führung gegangen. Corsin Casutt schoss im ersten Powerplay daneben, der Puck kam jedoch via Bande zurück vors Tor und wurde vom Langenthaler Keeper Marco Mathis ins eigene Gehäuse befördert.
Trotz der Niederlage können die Rapperswiler mit ihren Leistungen in den Playoffs zufrieden sein. Nach einer durchzogenen Qualifikation (4.) steigerten sie sich in der entscheidenden Meisterschaftsphase enorm. Die angereisten Fans honorierten dies. Nun soll es halt in der nächsten Saison mit dem Aufstieg klappen.
Telegramm:
Langenthal – Rapperswil-Jona Lakers 5:4 (0:1, 2:0, 3:3)
4500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Müller/Wehrli, Progin/Stuber. – Tore: 3. Casutt (Ausschluss Montandon) 0:1. 24. Tschannen (Kummer, Kelly) 1:1. 27. Füglister (Ahlström/Ausschluss Geyer) 2:1. 45. (44:26) Dünner (Füglister, Cadonau) 3:1. 45. (44:37) Hutchings (Sataric) 3:2. 47. (46:10) Rytz (Dünner) 4:2. 48. (47:03) Grossniklaus 4:3. 53. Knelsen 4:4. 59. (58:41) Pivron (Kämpf) 5:4. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Langenthal, 4mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers. – PostFinance-Topskorer: Kelly; Knelsen.
Langenthal: Mathis; Cadonau, Rytz; Pienitz, Ahlström; Völlmin, Marti; Wolf; Kelly, Kummer, Tschannen; Pivron, Montandon, Kämpf; Primeau, Dünner, Füglister; Gerber, Hess, Vincenzo Küng.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Geyer, Blatter; Sataric, Maier; Profico, Grossniklaus; Molina, Büsser; Hutchings, Knelsen, Casutt; Altorfer, Studer, Schmutz; Hügli, Mason, Rizzello; McGregor, Vogel, Hüsler.
Bemerkungen: Langenthal u.a. ohne Campbell. Lakers u.a. ohne Aulin (beide verletzt). – Pfostenschüsse: 27. Kämpf, 60. (59:57) Kelly. – Lakers ab 59:20 ohne Goalie.