PlanetSolar auf wissenschaftlicher Mission entlang des Golfstroms

Das Solarboot PlanetSolar sticht wieder in See, diesmal für eine wissenschaftliche Mission. Gesteuert von Kapitän Gérard d’Aboville und mit Forschern der Universität Genf an Bord, wird es diese Woche für eine Messkampagne entlang des Golfstroms von Miami nach Bergen ablegen.

PlanetSolar sticht wieder in See (Archiv) (Bild: sda)

Das Solarboot PlanetSolar sticht wieder in See, diesmal für eine wissenschaftliche Mission. Gesteuert von Kapitän Gérard d’Aboville und mit Forschern der Universität Genf an Bord, wird es diese Woche für eine Messkampagne entlang des Golfstroms von Miami nach Bergen ablegen.

Weniger als ein Jahr nach dem Abschluss seiner Weltumrundung – der ersten allein mit Solarkraft – macht sich der Katamaran auf seine zweite Reise. Auf dieser sollen neben den wissenschaftlichen Messungen auch Aufklärungskampagnen zum Klima durchgeführt werden. Das Solarboot wird von Mai bis August unterwegs sein.

PlanetSolar sollte in der Nacht von Freitag auf Samstag La Ciotat im Süden Frankreichs in Richtung Rabat in Marokko verlassen. Anschliessend wird es den Atlantik überqueren und im Mai Miami erreichen, von wo aus die wissenschaftliche Expedition starten soll. Das Boot namens MS Tûranor wird New York, Boston und Reykjavik passieren.

Studie von Wasser und Luft

Während der Reise werden kontinuierlich physikalische und biologische Daten aus dem Wasser und der Luft erhoben. Ziel ist es, Schlüsselparameter der Klimaregulation zu studieren, wie Martin Beniston, Direktor des Instituts für Umweltwissenschaften der Uni Genf, am Dienstag in La Ciotat erklärte.

Auf der Forschungsmission werde erstmals eine von der Uni Genf entwickelte «Biobox» getestet. Dieses neue Werkzeug erlaubt eine eingehende Analyse der Aerosole, das sind Schwebeteilchen in der Luft, mit Hilfe der Lasertechnologie.

Keine Schadstoffe

Hierbei kommt der grosse Vorteil des Solarboots zum Tragen: Weil es ausschliesslich durch Sonnenenergie angetrieben wird, stösst das Solarboot keinerlei Schadstoffe aus, die die Messungen verfälschen könnten.

An Bord wird sich eine völlig neue Besatzung zusammenfinden, die von Kapitän Gérard d’Aboville geleitet wird. Am Katamaran wurden ausserdem wichtige Wartungsarbeiten durchgeführt. Ein Antriebssystem unter Wasser ersetzt ab sofort die Propeller an der Oberfläche.

PlanetSolar ist im Mai 2012, nach 585 Navigationstagen und mehr als 60’000 zurückgelegten Kilometern, die erste Weltumrundung in der Geschichte der Solarenergie auf dem Seeweg gelungen. Das Boot wurde in Kiel in Norddeutschland gebaut und ist mit 537 Quadratmetern Solarmodulen ausgestattet.

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