Der provisorisch gesperrte UEFA-Präsident und FIFA-Vizepräsident Michel Platini wird am Freitag nicht wie vorgesehen vor der FIFA-Ethikkommission angehört. Der Franzose weigert sich zu erscheinen.
Im Gegensatz zum ebenfalls für 90 Tage suspendierten FIFA-Präsidenten Sepp Blatter, der am Donnerstag von der rechtsprechenden Kammer der FIFA-Ethikkommission angehört werden wird, will sich Platini den Ethikhütern um den deutschen Richter Hans-Joachim Eckert nicht nochmals stellen.
Blatter sah sich zuletzt in einem Brief an die 209 Mitgliedsverbände der FIFA veranlasst mitzuteilen, dass die Untersuchungskammer der Ethikkommission in diesem laufenden Verfahren «tendenziös und gefährlich» kommunizieren.
Platini seinerseits ist der Ansicht, dass es gar kein gerechtes Verfahren gebe. Der ehemalige französische Ausnahmefussballer begründet seinen Verzicht auf eine erneute Aussage mit einer angeblichen «Missachtung der Unschuldsvermutung» durch die Ethikhüter des Weltverbands, wie Platinis Anwälte am Mittwoch mitteilten. Er bezieht sich mit seinem Vorwurf auf angebliche Aussagen eines Sprechers der FIFA-Ermittler, die eine lange Sperre für den Franzosen gefordert hatten.
Das Urteil in der Untersuchung gegen die zwei Spitzenfunktionäre des internationalen Fussballs soll am kommenden Montag fallen. Sollte sich Eckert für eine Sperre entscheiden, dürfte die ganze Angelegenheit vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS landen. Sowohl Blatter als auch Platini haben diesen Schritt im Falle eines Negativentscheids für sie angekündigt.