Reptilien-Spezialisten der Baselbieter Polizei müssen sich immer wieder als Schlangenfänger bewähren. Besonders spektakulär ist ein Fall in Allschwil, wo eine im vergangenen November entwichene Kornnatter mit erheblichem Aufwand eingefangen werden konnte.
Die 70 Zentimeter lange ungiftige Schlange war von Ende Mai bis Mitte Juni immer wieder in einer Wohnung am Kurzelängeweg gesichtet worden, wie die Baselbieter Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine Durchsuchung der Wohnung verlief erfolglos, doch wurde angenommen, dass sich die Schlange in der Küchenkombination oder unter den Sanitäreinrichtungen des Badezimmers aufhält.
Deshalb wurde beschlossen, die Küche auszubauen. Bevor diese Arbeit in Angriff genommen wurde, tauchte die Schlange im Badezimmer auf, weshalb Teile davon demontiert und Wand- und Bodenplatten herausgeschlagen wurden. Dabei stellte sich heraus, dass zwischen Küche und Badezimmer eine Verbindung bestand, durch welche die Schlange vom einen in den andern Raum gelangen konnte.
Zweieinhalb Stunden vor dem Loch
Mit einer lebenden Maus als Köder stellte sich der Reptilien-Spezialist vor dem Loch auf die Lauer. Nach zweieinhalb Stunden konnte die Schlange schliesslich eingefangen werden.
Wie sich herausstellte, war die Kornnatter bereits im vergangenen November entwichen. Sie wurde damals von einer Drittperson betreut, weil sich der Vormieter der Wohnung im Spital befand.
Auf den Schlangenbesitzer und früheren Mieter der Wohnung kommen nun erhebliche Kosten zu: Er muss nicht nur den Polizeieinsatz bezahlen, sondern wohl auch für die Schäden aufkommen, die für das Einfangen der Schlange im Badezimmer entstanden sind. Zudem wird er wegen Verstosses gegen das Tierschutzgesetz angezeigt.