Den österreichischen Behörden ist ein Schlag gegen die Kinderpornografie gelungen: Ermittler stellten bei 272 Verdächtigen kinderpornografisches Material sicher. Es seien Männer im Alter von 17 bis 70 Jahren aus allen sozialen Schichten.
Dies gab das Bundeskriminalamt Wien am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt. Die Aktion stand in Zusammenhang mit der internationalen Operation „Carole“, die von den luxemburgischen Behörden eingeleitet wurde und die zu weltweiten Ermittlungen geführt habe, hiess es.
Die Erhebungen setzten beim Betreiber eines Root-Servers in Luxemburg an, erklärte Chefinspektor Harald Gremel. Dieser hatte die luxemburgischen Behörden darüber informiert, dass über zwei seiner Websites weltweit grosse Mengen von kinderpornografischem Material verbreitet wurden.
Die luxemburgischen Ermittler stellten Dateien sicher, die Aufschluss über die Herkunft der Nutzer zuliessen und gaben diese Logfiles an insgesamt 141 betroffene Länder weiter. Die Datenauswertung sei noch nicht abgeschlossen.
Die Ermittlungen in Österreich hätten nun ein Jahr angedauert, erklärte Gremel. Bei den Verdächtigen handle es sich um Konsumenten. Allerdings seien im Zuge der Ermittlungen auch zwei Fälle von massivem Kindesmissbrauch geklärt worden.
Das Bundesamt für Polizei (fedpol) sei über die Operation „Carole“ informiert gewesen, sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Aktion habe in der Schweiz jedoch zu keinen Massnahmen geführt.