Der Direktorin und einer Angestellten einer privaten Kinderkrippe in Peseux NE wird vorgeworfen, ihnen anvertraute Kinder misshandelt zu haben. Dabei handelt es sich um Kinder zwischen zwei Monaten und vier Jahren. Die Neuenburger Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.
Die Direktorin sei am Mittwochmorgen zu den Vorwürfen von der Neuenburger Kantonspolizei einvernommen worden, sagte Pascal Luthi von der Neuenburger Kantonspolizei am Mittwochnachmittag an einer Medienkonferenz. Laut Luthi ist es jedoch noch zu früh, um definitiv sagen zu können, ob eine strafbare Handlung stattgefunden hat.
Aktuellen Kenntnissen zufolge sind die Kinder nicht geschlagen worden. Hingegen sind sie an den Ohren gezogen, angeschrien und auf erniedrigende Weise bestraft worden – dies während mehrerer Monaten.
Nichts deutet laut Polizei jedoch darauf hin, dass härtere Strafen erfolgt sind. Verletzungen seien bei den Kindern jedenfalls keine festgestellt worden, hiess es weiter. Die beiden beschuldigten Frauen sind bis auf weiteres von ihrer Arbeit suspendiert.
Fachleute befürchten nun, dass einige Kinder unter den psychischen Folgen leiden könnten. Vor allem die Wiederholungen der Misshandlungen werteten sie als schlimm.
Angestellte der Kinderkrippe hatten die zuständigen Behörden auf die angeblichen Misshandlungen aufmerksam gemacht und damit die Untersuchung ausgelöst.
Die betroffene Kinderkrippe hat Platz für bis zu 70 Kinder und beschäftigt insgesamt 15 Betreuerinnen, von denen zurzeit jedoch mehrere krank geschrieben sind. Durchschnittlich werden täglich gegen 30 Kinder beaufsichtigt. Rund 50 Familien schicken ihre Kinder in diese Krippe.