Bei der Genossenschaft Migros Basel sind Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr erneut gesunken. Der konsolidierte Umsatz ging um 5 Prozent auf 1,031 Mrd. Fr. zurück. Beim Jahresgewinn musste ein Rückgang um 22 Prozent 14,3 Mio. Fr. verbucht werden.
Geschäftsleiter Werner Krättli führte die negative Entwicklung an der Bilanzmedienkonferenz vom Mittwoch in Münchenstein neben dem Einkaufstourismus jenseits der Grenze auf die Verbilligung des Sortiments um 3,9 Prozent zurück. Durch diese entging der Migros Basel ein Umsatz von 40 Mio. Franken. Krättli geht davon aus, dass der Preiskampf im Schweizer Detailhandel weitergehen wird.
Das Jahresergebnis wertet Krättli angesichts des schwierigen Umfelds als „zufriedenstellend und solid“. Das Betriebsergebnis sank von 27,7 auf 19,2 Mio. Franken. Die Nettoinvestitionen, die vollständig aus selbst erwirtschafteten Mitteln bezahlt werden, stiegen dagegen von 32 auf 35 Mio. Franken. In den kommenden drei Jahren will die Genossenschaft weitere 150 Millionen investieren.
Personalabbau
Als Reaktion auf den Umsatzrückgang setzte die Genossenschaft bei den Personalkosten an, die um 7 Mio. Fr. auf 185 Mio. Fr. gesenkt wurden. Die Zahl der Mitarbeitenden wurde um 168 auf 3057, jene der Vollzeitstellen um 131 auf 2494 reduziert. Der Abbau erfolgte laut Krättli weitgehend über die natürliche Fluktuation.
Besser als im Kerngebiet der Migros Basel entwickelte sich der Umsatz in den fünf Filialen in Deutschland. Mit 53,3 Mio. Euro wurde ein Plus von 11,5 Prozent verbucht. Auf Frankenbasis betrug das Wachstum allerdings nur gerade 0,2 Prozent.
Eine weitere Expansion in Deutschland scheint bei der Migros Basel derzeit kein Thema zu sein. Deutschland ist laut Krättli „ein schwieriges Pflaster“. Man habe Verschiedenes ausprobiert, das richtige Geschäftsmodell jedoch noch nicht gefunden.
Am meisten Freude bereitet Krättli die 1995 als erste ennet der Grenze in Lörrach eröffnete Filiale. Dort kann Migros Basel auch einen Teil der Schweizer Einkaufstouristen auffangen. Sorgen hat die Genossenschaft dagegen mit dem 2010 in Ludwigshafen eröffneten Laden. Für diesen steht auch die Schliessung zur Diskussion.