Nach den tödlichen Angriffen in der jordanischen Touristenstadt Karak hat die Polizei in einem Versteck der mutmasslichen Täter Sprengstoffgürtel, automatische Waffen sowie grössere Mengen Sprengstoff gefunden.
Das Material sei in dem Haus gefunden worden, in dem die Angreifer ihre Tat vorbereitet hätten, erklärten die jordanischen Behörden am Montag. Bei den stundenlangen Angriffen waren zehn Menschen getötet worden, darunter eine kanadische Touristin.
Mindestens vier Männer hatten am Sonntag mehrere Polizeistreifen und eine Wache angegriffen und sich dann stundenlang in der Zitadelle der Stadt verschanzt und auf Polizisten und Passanten geschossen, bevor sie von Sicherheitskräften getötet wurden. 34 Menschen, darunter ein zweiter kanadischer Tourist, wurden verletzt.
Bewaffnete hatten zudem 14 Geiseln genommen, von denen einige durch eine Spezialeinheit der Polizei befreit wurden, wie die unabhängige Zeitung «Al-Ghad» meldete. Unter den Geiseln seien malaysische Staatsangehörige gewesen.
Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Wie ein Sicherheitsvertreter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, handelt es sich bei den vier getöteten Angreifern um «jordanische Mitglieder einer Terrorzelle», die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahestehen soll.
Unklar war auch, ob weitere Attentäter flüchten konnten. Ministerpräsident Hani al-Malki hatte am Sonntag von bis zu zehn bewaffneten Angreifern gesprochen.
Jordanien war in der Vergangenheit wiederholt Zielscheibe islamistischer Angriffe. Das Land gehört der US-geführten Militärkoalition an, die in Jordaniens Nachbarländern Irak und Syrien Luftangriffe gegen die IS-Miliz fliegt.
Die kanadische Botschaft in Jordanien riet allen Landsleuten, sich von Karak und seiner Umgebung fernzuhalten. Die Stadt ist bei Touristen vor allem wegen seiner Zitadelle, eine der grössten Kreuzritterburgen in der Region, beliebt.