Die Protestbewegung in Bahrain geht wieder auf die Strasse. Die mehrheitlich schiitische Opposition will mehr Rechte für das Parlament. Zum Auftakt der Proteste hat das Herrscherhaus am Mittwoch Panzerwagen auf die Strassen geschickt.
In einer gespannten Lage sei die Polizei gegen Ansammlungen von Demonstranten vorgegangen, berichteten Augenzeugen aus der Hauptstadt Manama. Die Sicherheitskräfte errichteten Kontrollposten. Viele Geschäften hatten geschlossen.
Das Herrscherhaus hatte im Vorfeld angekündigt, es werde neue Proteste im Keim ersticken lassen. Wer dem Protestaufruf der Bewegung «Bahrain Rebellion» folgt, riskiert drakonische Strafen.
Die mehrheitlich schiitische Opposition fordert mehr Rechte für das gewählte Parlament. Das sunnitische Herrscherhaus lehnt dies ab. Als sich Regimekritiker, ermutigt durch die Umwälzungen des Arabischen Frühlings, im Februar 2011 erhoben hatten, reagierte die Staatsmacht mit brutaler Gewalt und Festnahmen.
Proteste «in Bewegung»
Die Opposition wollte vom Nachmittag an ihre Anhänger auf die Strassen bringen. Demonstranten sollten Ansammlungen vermeiden und zu Fuss oder in Autos in Bewegung bleiben, um der Polizei keine Angriffsfläche zu bieten, hiess es in Aufrufen.
In der Nacht waren Einwohner auf ihre Hausdächer gestiegen, um dort aus Protest «Gott ist gross» zu rufen. Die Polizei feuerte Tränengas.
In den vergangenen Tagen waren ein kritischer Blogger und ein Anwalt festgenommen worden. Die Aktivistin Mariam al-Chawadscha wurde an der Einreise in ihre Heimat gehindert. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International berichtete, die Regierung habe die Meinungsfreiheit durch zwei neue Dekrete weiter eingeschränkt.