In der Ukraine hat die Polizei drei Femen-Aktivistinnen festgenommen, die gegen den Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin protestieren wollten. Sie wurden am Nachmittag abgeführt, als eine Streife sie mit entblössten Brüsten in der Hauptstadt Kiew entdeckte.
Auch ein Begleiter, der die Frauen fotografiert habe, sei festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher weiter. Femen hatte zuvor mitgeteilt, die Frauen und der Fotograf seien von Unbekannten geschlagen, in ein Auto gezerrt und an einen unbekannten Ort verschleppt worden.
Die ukrainische Femen-Chefin, Anna Guzul, hatte vor der geplanten Protestaktion gegen Putin berichtet, sie selbst sei offenbar zur Einschüchterung am Morgen von einem Unbekannten angegriffen worden. Der Mann habe sie ins Gesicht geschlagen und ihren Hund gestohlen.
Bereits am Mittwochabend war ein Femen-Aktivist in Kiew zusammengeschlagen worden. Viktor Swijazki, den die Gruppe als politischen Berater bezeichnet, sei mit «zertrümmertem Gesicht, vermutlich gebrochenem Kiefer und ausgeschlagenen Zähnen ins Spital gebracht worden», erklärte Femen am Donnerstag.
Putin war am Samstag zu Feierlichkeiten zur Einführung des Christentums in der Region vor 1025 Jahren nach Kiew gereist. Femen setzt sich für Frauenrechte ein und hält immer wieder Oben-Ohne-Proteste ab, bei denen die Teilnehmerinnen sich mit schwarzer Farbe Parolen auf den Oberkörper schreiben.
Putin hat mit den Protesten bereits Erfahrung: Im April waren mehrere halbnackte Demonstrantinnen auf den russischen Staatschef zugestürmt, als dieser die Hannover Messe besuchte.