Im Fall der vermissten vierköpfigen Familie ist der Vater an seinem Wohnort im Kanton Aargau festgenommen worden. Die beiden Mädchen und die Mutter befinden sich gemäss Angaben der Solothurner Justizbehörden auf den Philippinen.
Gegen die Eltern sei ein Verfahren wegen Entziehen von Minderjährigen eröffnet worden, sagte Cony Zubler, Mediensprecherin der Solothurner Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Ermittlungen seien in Gang.
Gemäss zur Zeit vorliegender Informationen habe die 29-jährige Mutter zusammen mit ihren beiden 2- und 6-jährigen Mädchen das Land verlassen. Sie befänden sich auf den Philippinen.
Das weitere Vorgehen bezüglich der Frau und den beiden Kindern sei Gegenstand der Abklärungen, insbesondere auch mit den zuständigen ausländischen Behörden.
Der 46-jährige Vater wurde von der Polizei an seinem Wohnort im Aargau festgenommen. Er wird für weitere Abklärungen an die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Solothurn übergeben.
Kinder auf die Philippinen gebracht
Zuvor hatte der Vater der beiden Mädchen in einem schriftlich geführten Interview mit dem Onlineportal 20min.ch erklärt, die Kinder befänden sich auf den Philippinen. Sie seien wohlauf. Die Familie seiner Frau werde sich um sie kümmern, wird der 46-Jährige zitiert. Seine Frau stammt aus den Philippinen.
Gemäss Angaben des Vaters startete das Flugzeug nach Asien am Samstagnachmittag in Zürich-Kloten. Um kein Misstrauen zu wecken, habe man Retour-Tickets gekauft. Im Interview kritisiert der Vater die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB).
Der Mann wartete laut eigenen Angaben zu Hause darauf, von der Polizei festgenommen zu werden. Eine Nachbarin habe für ihn die Polizei angerufen.
Obhut entzogen
Der Mann hatte seine Töchter am Samstagabend nicht in eine sozial- und heilpädagogische Wohngruppe in Trimbach SO zurückgebracht. Die Solothurner Kantonspolizei veröffentlichte am Sonntag eine Vermisstmeldung.
Das Familiengericht Laufenburg AG hatte den Eltern nach einer Gefährdungsmeldung im vergangenen September die Obhut über die Kinder entzogen. Die beiden Mädchen wurden in der Folge in dem Kinderheim untergebracht. Die Entscheide des Familiengerichtes über die Fremdplatzierung der Kinder und den Obhutsentzug seien rechtskräftig, teilten die Gerichte Kanton Aargau am Montag mit.