Die US-Polizei hat am Mittwoch die Lager der Occupy-Demonstranten in Los Angeles und Philadelphia geräumt. Dabei nahm sie mehr als 250 Personen fest. Die Räumung verlief verhältnismässig friedlich.
In Los Angeles stürmten über 1400 Polizisten in Schutzausrüstung kurz nach Mitternacht eines der am längsten bestehenden Protestlager des Landes und bauten die Zelte ab. Verletzungen wurden keine gemeldet, die Polizei nahm in Los Angeles mehr als 200 und in Philadelphia rund 50 Personen fest, als sich diese der Aufforderung die Plätze zu verlassen, widersetzten.
Ähnliche Polizeieinsätze hatten auch in anderen US-Städten die Besetzungen der Demonstranten beendet, nachdem ihnen die Behörden vorgeworfen hatten, ihre Zeltstädte würden ein Gesundheitsrisiko darstellen und örtlichen Läden schaden.
Der Park am Rathaus von Los Angeles sei bis zum Morgen komplett geräumt worden, sagte der Polizist Cleon Joseph. Anschliessend wurde er mit Betonabsperrungen abgeriegelt und soll es auch bleiben, bis er wieder hergestellt ist. Er war insgesamt zwei Monate besetzt gewesen. Zwei Tage vor Beginn der Räumung war ein Ultimatum an die Demonstranten abgelaufen, den Platz zu verlassen.
Zahlreiche Festnahmen
Kurz zuvor war bereits das Occupy-Lager in Philadelphia geräumt worden, Demonstranten marschierten daraufhin durch die Strassen der Stadt. Rund 40 von ihnen seien festgenommen worden, als sie sich geweigert hatten, eine Strasse in der Nähe des Rathauses zu räumen, sagte der Polizeichef von Philadelphia, Charles Ramsey. Sechs weitere waren bereits zuvor festgenommen worden.
Ramsey erklärte, er hätte die Räumung am frühen Mittwochmorgen gerne ohne Festnahmen durchgeführt, aber einige Demonstranten hätten sich den Anordnungen, Strassen zu räumen, widersetzt. Drei Polizisten hätten leichte Verletzungen erlitten, sagte Ramsey.
Während in Los Angeles Gesundheitsbedenken als Grund für die Räumung genannt wurden, hatten die Behörden in Philadelphia erklärt, die Demonstranten müssten einem 50-Millionen-Dollar-Sanierungsprojekt weichen.
Die Occupy-Bewegung, die wirtschaftliche Ungleichheit und die Gier der Banken anprangert, hatte vor rund zwei Monaten in New York ihren Ausgang genommen.