Scotland Yard hat den Mann festgenommen, der in der Londoner Tate Modern ein Gemälde des Künstlers Mark Rothko verunstaltet haben soll. Der Mann sollte noch in der Nacht aus Sussex zum Verhör nach London gebracht werden, berichtete die Nachrichtenagentur PA.
Der russischstämmige 26-Jährige hatte sich schon zuvor zu der Tat bekannt, diese Aktion aber als Kunst definiert. Am späten Montagabend nahm die Polizei ihn nach längerer Suche fest.
Der Zeitung „The Times“ erklärte der Mann, er habe den Wert des Gemäldes erhöhen und auf eine Bewegung namens „Yellowism“ aufmerksam machen wollen, die er nicht näher erläuterte.
Er sei vorher durch das Museum gestreift und habe zunächst überlegt, Bilder von Pablo Picasso oder von Jackson Pollock mit der schwarzen Farbe zu beschreiben, die „besonders schwer zu entfernen“ sei. Er wisse, dass ihm die Verhaftung drohe. Er wolle aber nicht „als Vandale oder Zerstörer behandelt werden“.
Augenzeugen berichteten, er sei seelenruhig auf das Gemälde zugegangen und habe mit schwarzer Farbe die Worte „Vladimir Umanets, A Potential Piece of Yellowism“ auf die Leinwand geschrieben. Dann sei er aus der Galerie verschwunden.
Das schwarz-bordeauxrote Bild „Black on Maroon“, das zu der Serie „Seagram Murals“ gehört, hat Millionenwert. Es wurde ursprünglich für das Four Seasons Restaurant im New Yorker Seagram Building geschaffen.
Einen genauen Preis nannte die Tate Modern nicht. Die Werke des gebürtigen Russen Rothko (1903 – 1970), der zu den bedeutendsten und bekanntesten Künstler der Nachkriegszeit gehört, erbringen bei Auktionen aber häufig zweistellige Millionenbeträge.