Bei Zusammenstössen zwischen rechtsnationalen und linken Demonstranten in Warschau sind am Freitag mindestens 21 Menschen verletzt worden. Etwa 150 wurden festgenommen.
Hintergrund der Krawalle war der 93. Jahrestag der Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Polens, zu dem ein Bündnis nationalkonservativer und nationalistischer Gruppen zu einem „Unabhängigkeitsmarsch“ aufgerufen hatte.
Um den Aufzug der Rechten zu stoppen, besetzten Mitglieder verschiedener linker Gruppen zunächst einen Platz in der Warschauer Innenstadt. Als Skinheads Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern angriffen, setzten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse ein.
Ausländer marschieren mit
An dem rechten „Unabhängigkeitsmarsch“ beteiligten sich mehrere tausend Demonstranten. Viele von ihnen waren aus dem Ausland angereist, unter anderem aus Ungarn, Kroatien, Serbien und der Slowakei.
Nachdem es in der Innenstadt heftige Zusammenstösse gegeben hatte, eskalierte die Lage weiter, als die Teilnehmer des „Unabhängigkeitsmarsches“ zum Denkmal des nationalistischen Politikers Roman Dmowski (1864-1939) zogen.
Die Demonstranten setzten einen Übertragungswagen des polnischen Fernsehens und mehrere Autos in Brand. Auch Bushaltestellen wurden zerstört.
An den Auseinandersetzungen beteiligten sich nach Berichten von Augenzeugen auch deutsche Linksautonome, die zu einer Gegendemonstration angereist waren.