Spanien kann heute in Donezk zum dritten Mal in Folge den Final eines grossen Turniers erreichen. Letzte Hürde Richtung Kiew ist das in den letzten Wochen immer stärker gewordene Portugal.
Die Rollen zwischen den beiden Mannschaften sind so klar verteilt wie zwischen den beiden Ländern generell. Auf der einen Seite das grosse Spanien, amtierender Welt- und Europameister, das mit einem weiteren Finalvorstoss eine Leistung vollbringen könnte, die nur Deutschland Anfang der Siebzigerjahre gelungen war, nämlich dreimal in Folge in den Final eines grossen Turniers einzuziehen. Portugal wartet derweil noch auf den ersten grossen Coup. 2004 waren die Portugiesen als Gastgeber überraschend an Griechenland gescheitert.
Von den 22 Spielern, die heute in die Donbass Arena einlaufen werden, spielen sieben für Real Madrid und fünf für den FC Barcelona. Cesc Fabregas, der spanische Mittelfeldspieler, verglich die Begegnung gegen Portugal mit einem „Clasico“, einem Duell zwischen Barcelona und Real Madrid. Auch von der unterschiedlichen Spielweise ist das ein nachvollziehbarer Vergleich. Spanien ist für viele Barcelona ohne Lionel Messi und Portugal wird sein Spiel wie Real Madrid auf Ronaldo ausrichten.
Portugal ohne Postiga
Ronaldo, der die letzten drei Tore seiner Mannschaft geschossen hat, wird von den Spaniern besondere Aufmerksamkeit erhalten, versichert Nationalcoach Vicente del Bosque. Die Spanier sind überzeugt von ihrer Spielweise und die Zahlen geben ihnen recht. Seit 18 Pflichtspielen und dem 0:1 gegen die Schweiz bei der WM 2010 ist „La Roja“ ungeschlagen, 17 Partien gewannen sie. Seit dem verlorenen WM-Achtelfinal 2006 (1:3 gegen Frankreich) hat sie in den acht K.o.-Spielen bei EM und WM keinen Treffer zugelassen.
Dass Portugal weiss, wie man Spanien schlägt, bewies es im November 2010, beim bislang letzten Duell. Die Portugiesen gewannen in Lissabon 4:0. Der zweifache Torschütze von damals, Helder Postiga, wird den heutigen Match verletzungesbedingt verpassen, womit Nationalcoach Bento erstmals während des Turniers eine Veränderung an seiner Startformation vornehmen muss. Hugo Almeida dürfte die Rolle von Postiga als Sturmspitze übernehmen. Auch bei Spanien ist es die Position des Mittelstürmers, die am meisten diskutiert wird. Del Bosque übertrug die Aufgabe zuletzt mal Fabregas, mal Fernando Torres.
Portugal – Spanien. – 20.45 Uhr. – Donbass Arena, Donezk. – SR Cakir (Tür).
Portugal: 12 Rui Patricio; 21 Joao Pereira, 2 Bruno Alves, 3 Pepe, 5 Fabio Coentrao; 4 Miguel Veloso; 16 Raul Meireles, 8 Joao Moutinho; 17 Nani, 9 Hugo Almeida, 7 Cristiano Ronaldo.
Spanien: 1 Casillas; 17 Arbeloa, 3 Pique, 15 Sergio Ramos, 18 Alba; 16 Busquets, 14 Xabi Alonso; 21 Silva, 8 Xaxi, 6 Iniesta; 10 Fabregas.
Bemerkungen: Portugal ohne Postiga. Spanien komplett.