Raschere Erledigung von Asylgesuchen ohne Qualitätseinbussen: Dieses Ziel hat der Testbetrieb des Bundes in Zürich in den ersten zehn Monaten seines Betriebes erreicht. Zudem wurden weniger Beschwerden eingereicht, wie der Bund am Montag mitteilte.
Seit dem 1. Januar 2014 testet das Staatssekretariat für Migration (SEM) im Verfahrenszentrum in Zürich-Altstetten beschleunigte Asylverfahren. Der Test erfolgt im Hinblick auf eine grundlegende Neustrukturierung des Asylbereichs. Vier externe Organisationen evaluieren Quantität und Qualität der neuen Verfahren.
Nun liegt der Zwischenbericht zu den ersten zehn Monaten vor. Er zeigt, dass der Testbetrieb «im Grundsatz funktioniert», wie es in der Mitteilung heisst. In einigen Punkten gebe aber durchaus noch Verbesserungspotenzial. Dies vor allem bei der Organisation von Befragungs- und Anhörungsterminen.
Insgesamt wurden dem Testbetrieb in den zehn Monaten 1256 Verfahren zugeteilt. Bis Ende Oktober waren 829 (66 Prozent) der Asylgesuche rechtskräftig entschieden – im Durchschnitt innert knapp 51 Tagen. Die so genannten Dublin-Verfahren, bei denen ein anderer Staat für das Asylverfahren zuständig ist, wurden innert durchschnittlich 58 Tagen erledigt.
Übers Ganze gesehen verkürzte sich die Verfahrensdauer um knapp 30 Prozent. Die Anzahl Beschwerden sank dank verbessertem Rechtsschutz für die Asylsuchenden um 15 Prozent.