Die Post streicht im Zustellungsgeschäft bis Ende des kommenden Jahres weitere 100 Vollzeitstellen. Dank Frühpensionierungen, Altersteilzeit und Umbesetzungen könnten Entlassungen verhindert werden, bestätigte eine Post-Sprecherin einen Bericht der «Handelszeitung».
Begründet wird der Abbau mit der zunehmenden Automatisierung bei der Sortierung der Briefpost. 2010 hatte die Post mit dem Projekt «Distrinova» die sogenannte automatische Gangfolgesortierung von adressierten Briefen und Zeitungen eingeführt. Im darauf folgenden Jahr wurde angekündigt, dass 270 Vollzeitstellen wegfallen werden. Dies sei ohne Kündigungen erfolgt.
Nun startet die zweite Etappe des Projektes. Zurzeit werden 40 Prozent aller adressierten Briefsendungen mit der automatischen Gangfolgesortierung bereit gestellt. Bis Ende 2015 will die Post diesen Anteil auf 55 Prozent erhöhen. Dazu installiert sie für 15 Millionen Franken neue Sortiermaschinen in den Briefzentren Härkingen SO und Zürich Mülligen sowie an den Standorten Basel und Ostermundigen BE.
20 Millionen Franken einsparen
Dank der maschinellen Gangfolgesortierung erhalten Briefträger die zu verteilenden Sendungen vorsortiert in der Reihenfolge, in der sie ihre Tour ablaufen. Dies ermöglicht der Post jährliche Einsparungen im Umfang von 20 Millionen Franken.
Der Sprecher der Gewerkschaft Syndicom, Bruno Schmucki, kritisierte den Wegfall der Stellen als sehr problematisch. Insgesamt drohten so rund tausend Briefträgerinnen und Briefträger eine Kürzung des Arbeitspensums und prekäre Lohn- und Anstellungsverhältnisse in Teilzeit-Jobs.
Die Post-Sprecherin stellte dies in Abrede. Diese Zahl stimme nicht. Abgänge würden zwar bei der Post häufig auch durch Teilzeitarbeitende ersetzt. Dies geschehe aber nur dort, wo es sich anbiete und wo auch die Bereitschaft dazu vorhanden sei. Niemand werde gezwungen, Teilzeit zu arbeiten.