Postauto Schweiz testet in Sitten erstmals autonome Shuttles

In der Altstadt von Sitten will die PostAuto Schweiz AG schon bald elektrische Shuttles ohne Chauffeur einsetzen. Mit dem Pilotversuch soll der Nutzen dieser Fahrzeuge im öffentlichen Raum getestet werden.

Den Chauffeur braucht es nicht mehr, das Postauto-Gelb bleibt, wie die Illustration der PostAuto Schweiz AG zeigt. (Bild: sda)

In der Altstadt von Sitten will die PostAuto Schweiz AG schon bald elektrische Shuttles ohne Chauffeur einsetzen. Mit dem Pilotversuch soll der Nutzen dieser Fahrzeuge im öffentlichen Raum getestet werden.

Der Sprung in die Zukunft bleibt jedoch von kleinem Ausmass. Nur zwei Shuttles werden in der Sittener Altstadt unterwegs sein. Die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge haben weder Lenkrad noch Brems- oder Gaspedale, wie die PostAuto Schweiz AG am Mittwoch mitteilte.

Bei den Fahrten wird stets eine instruierte Person dabei sein, welche im Notfall eingreifen kann. Die Fahrzeuge verfügen über einen Notfallknopf, mit dem sofort gestoppt werden kann. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 Kilometer pro Stunde.

Ab Dezember sollen die beiden Shuttles zunächst im abgesperrten Privatareal Tests unterzogen werden. Erst wenn diese erfolgreich absolviert und die notwendigen Sonderbewilligungen eingeholt sind, können Personen befördert werden. Dazu kommt es frühestens im Frühling 2016.

Die autonomen Shuttles sollen vor allem Fussgänger- und Begegnungszonen in der Altstadt abdecken. Später kann das Testgebiet auch noch ausgebaut werden. Über die Kosten des Pilotprojekts wurden keine Angaben gemacht.

Ruflinien oder Haus-zu-Hausdienste

Die Postauto Schweiz AG entschied sich für den Walliser Kantonshauptort, weil sie dort zusammen mit der ETH Lausanne (EPFL), der Fachhochschule HES-SO Valais-Wallis, der Stadt Sitten und dem Kanton Wallis ein Mobilitätslabor betreibt.

Parallel zu diesem Pilotversuch arbeitet die EPFL an Lösungen, wie die Shuttle-Flotte in das ÖV-System eingebunden werden kann. Dafür werden Algorithmen entwickelt, welche später auch flexible Fahrpläne, Ruflinien oder Haus-zu-Haus-Dienste möglich machen sollen.

Es ist das erste Mal, dass ein Transportunternehmen diese Technologie im öffentlichen Raum einsetzt, wie Postauto Schweiz festhielt. Bislang wurden auf dem Gelände der EPFL sechs ähnliche autonome Shuttles getestet. Wie beim Versuch der EPFL kommt auch bei der PostAuto Schweiz AG ein Programm des Start-up-Unternehmens BestMile zum Einsatz, das die Fahrzeuge überwacht und steuert.

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