Zum ersten Mal in Deutschland ist ein Politiker der Postkommunisten zum Regierungschef eines Bundeslandes gewählt worden. Der Linken-Spitzenkandidat Bodo Ramelow erhielt am Freitag bei der Wahl im Landtag von Thüringen in Erfurt im zweiten Wahlgang 46 Stimmen.
Dies entspricht genau der Anzahl der Mandate der von ihm geführten rot-rot-grünen Koalition.
Die Partei die Linke ist aus der DDR-Staatspartei SED hervorgegangen. Sie war bei der Landtagswahl in Thüringen am 14. September mit 28,2 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft hinter den seit 24 Jahren regierenden Christdemokraten geworden. Diese müssen jetzt in die Opposition, weil sie keinen Koalitionspartner fanden.
Die Linke bildete daraufhin eine Koalition mit SPD und Grünen, die 46 von 91 Sitzen im Landtag hat.