Prachtswetter hat den Basler Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern einen wunderschönen Mittwochs-Cortège beschert. Eine unübersehbare Menschenmenge säumte die Umzugsroute, als Cliquen, Guggenmusiken, Wagen und andere Gruppen zum zweiten Mal durch die Innenstadt zogen.
Blauer Himmel mit wenigen weissen Wölkchen und milde Temperaturen lockten am Nachmittag die Leute in Scharen in die Stadt. War der Publikumsaufmarsch am verregneten Montags-Cortège noch etwas verhalten, machte dies der Mittwoch mehr als wett. Dichtgedrängt standen die Zuschauerreihen nun entlang der Route.
Derweil leuchteten die Farben der Kostüme und Larven, Trommeln, Piccolos, Guggeninstrumente und Rätschen legten einen Soundteppich, «Räppli» (Konfetti), Orangen und Mimosen flogen in die Menge, und die Stimmung war entsprechend gehoben. Man sagt, die Fasnacht treibe den Winter aus – in Basel hat sie es zumindest am Mittwoch geschafft.
Insgesamt waren beim Fasnachts-Comité 473 sogenannte «Fasnachts-Einheiten» für den Cortège angemeldet, darunter auch etliche von Pferden gezogene Chaisen. Rund 160 Sujets wurden ausgespielt. Weit oben auf der Liste stand dabei der «Selfie-Wahn». Daneben gabs aber viele politische und lokale Sujets.
So war etwa Russlands Präsident Wladimir Putin mehrfach auf Laternen zu sehen, zumeist in martialischer Pose, dann aber auch etwa sein französischer Kollege François Hollande. Ein Thema waren auch die düsteren Seiten der aktuellen Weltlage. Ein Lokalsujet war der neue Roche-Turm, der offenbar nicht bei allen Fasnächtlern auf Zuspruch stösst.
Adieu bis 2016
Nach dem Cortège stand den Fasnächtlern eine letzte Nacht bevor, um nochmals zu Trommel- und Piccoloklängen oder dem «Schränzen» der Guggenmusiken durch die Gassen zu ziehen. «Mr basse in kai Schublaade» hiess das Motto der Basler Fasnacht 2015 – nach deren Ende bleibt die Schublade zu bis zum nächsten Morgenstreich am 15. Februar 2016.