Präsidenten-Koalition gewinnt Wahl in der Elfenbeinküste

Bei der ersten Parlamentswahl in der Elfenbeinküste nach dem blutigen Machtwechsel hat die Koalition von Präsident Alassane Ouattara erwartungsgemäss den Sieg davongetragen. Seine Partei Sammlung der Republikaner (RDR) konnte sich 127 der insgesamt 254 Sitze sichern.

Wahlsieger: Der ivorische Präsident Alassane Ouattara (Archiv) (Bild: sda)

Bei der ersten Parlamentswahl in der Elfenbeinküste nach dem blutigen Machtwechsel hat die Koalition von Präsident Alassane Ouattara erwartungsgemäss den Sieg davongetragen. Seine Partei Sammlung der Republikaner (RDR) konnte sich 127 der insgesamt 254 Sitze sichern.

Ihr Koalitionspartner Demokratische Partei der Elfenbeinküste (PDCI) bekam 77 Sitze. Das teilte die Wahlkommission am Freitag mit. Die Vergabe eines weiteren Platzes im Parlament wurde verschoben, da ein Kandidat kurz vor der Abstimmung gestorben war.

Die Ivorische Volksfront (FPI) des ehemaligen Staatschefs Laurent Gbagbo hatte die Wahl boykottiert. Deshalb war die Wahlbeteiligung sehr gering: Nur rund 36 Prozent der fünf Millionen Wahlberechtigten waren am vergangenen Sonntag zu den Urnen gegangen.

Gbagbo vor Internationalem Strafgerichtshof

Gbagbo muss sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Nach der verlorenen Präsidentenwahl im vergangenen Jahr hatte er sich geweigert, die Macht an seinen gewählten Nachfolger Ouattara abzugeben. Es folgten monatelange Unruhen mit mindestens 3000 Toten in dem westafrikanischen Staat.

Im April wurde Gbagbo festgenommen und Anfang Dezember nach Den Haag überstellt. Die erste Anhörung zum Inhalt der Anklage wurde für den 18. Juni 2012 angesetzt. Die Parlamentswahlen wurden von etwa 25’000 Sicherheitsleuten und 7000 UNO-Soldaten überwacht.

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